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0553 Gletschertor

0553 Gletschertor

17.328 18

homwico


Premium (Complete), Coburg

0553 Gletschertor

Bisher habe ich die Gletscher nur von weitem gesehen. Schöne Eindrücke konnte ich dabei an der Gletscherlagune Jökulsárlón mit Blicken auf den Breiðamerkurjökull sammeln, bei denen man erahnen konnte, wie interessant und lohnend es ist, sich eingehender mit der Erkundung eines Gletschers zu befassen.
Aus diesem Grund hatte ich bereits in Deutschland eine Einstiegs-Gletschertour gebucht, die heute am 4. Tag meiner Islandreise um 09:00 Uhr am Skaftafell-Besucherzentrum startet. Bislang war ich, was Gletscherwanderungen anbelangt, ein völlig unbeschriebenes Blatt. Das Besucherzentrum liegt im Gebiet des Skaftafell-Nationalparks, der im Jahre 2004 eine Fläche von 4807 km² auswies, bevor er 2008 zu einem Teil des Vatnajökull – Nationalparks wurde, der heute mit 12000 km² 12% der Oberfläche Islands bedeckt und zu den größten Nationalparks in Europa zählt.
Im Folgenden Interessantes und Wissenswertes über Gletscher wie gewohnt in Bild und Text.

Der Gletscherbach des Falljökull beim Austritt aus dem Gletschertor aus der Nähe betrachtet zeigt wie das Wasser aus dem schmalen Spalt des Tors heraussprudelt. Im Hintergrund die steile, stark mit Moränenschutt überzogene Eiswand, die das Ende der Gletscherzunge markiert. Aus einer Wasserrinne tröpfelt das Wasser herab in den Gletscherbach. Das Eis in den Spalten und in den rundlichen Aushöhlungen zeigt sich in blauen Farbtönen. Links und rechts des Baches sieht man angehäuften Moränenschutt in den unterschiedlichsten Gesteinsgrößen.
Ein Gletschertor ist die Austrittsstelle eines subglazialen Gletscherbaches am vorderen Ende einer Gletscherzunge. Das Tor zeigt oft höhlenartige Form und kann eine Größe bis um die 40 Meter erreichen. Durch das Tor fließt das Schmelzwasser des Zehrgebiets über den Gletscherbach ab, wobei der Wasserabfluss ja nach Jahreszeit stark schwanken kann. Neben dieser als „subglazial“ bezeichneten Variante, die dem Massenhaushalt des Gletschers das Wasser über dessen Grund entzieht, gibt es noch die supraglaziale Form der Entwässerung, die über die Oberfläche des Gletschers durch Abschmelzen und Ablaufen des Wassers über Wasserläufe und Rinnen stattfindet.
Ist ein Gletschertor versperrt oder existiert gar nicht, entsteht ein unter dem Eis verborgener Gletschersee, die als Wassertasche bezeichnet wird.

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