Der Wolf und . . .
. . . . das Rotkäppchen
Es war einmal ein Wolf, der hatte es recht schwer. Also
mußte möglichst schnell ein Fahrrad her. Nicht zu groß
und nicht zu klein, nur passend für den Wolf allein.
Schon nach einigen Tagen, konnte er eine Radtour wagen.
So fuhr er munter einfach los, einen schwarzen Streifen
sah man bloß. Dann, hast du nicht gesehen, konnte er auf
dem Lenkrad stehen. Auch Purzelbaum am Wegesrand,
der Wolf, er zeigte so allerhand. Er quiekte oft nur vor
Vergnügen, doch sollt‘ sich bald sein Schicksal fügen.
Den solch ein toller Mann, der zieht Bewunderer sofort an.
Ein Mädchen keck im roten Gewand, den Wolf an seine
Fährte band. Um den Hals ein wenig Fliederduft, legte es
herein den „Schuft“ *) Wie ihr wisst wie so etwas zu Ende,
darüber schreibt die Welt dicke Bände. Darum erspare ich
mir tausend Worte und zeig ein Bild von diesem Orte. Da
sehen wir mit großen Augen, man kann es tatsächlich kaum
noch glauben. Und belauschte ich mit so großen Ohren, tat-
sächlich Liebesgesäusel, ganz unverfroren. Aus seinem ach
so großen Mund, dem Mädchen gefiel er ab dieser Stund.
So gehen die beiden Hände haltend, die Märchenwelt tief
sich spaltend. Und die Moral von der Geschicht, übe lieber
Radfahren-Verzicht. Denn so bleibt alles ganz beim Alten
und keine Welt sich je wird spalten.
Spontan-Lyrik zum 4. Advent.
*) Schuft, nur des Reimes wegen.
Die Mohnblumen 21. Dezember 2022, 16:42
Fein in Bild und Text.+++++LG KH
peju 20. Dezember 2022, 15:21
Der Wolf als Synonym für das Böse?Klar, wenn man hungernd und frierend in einer Holzhütte hockt und raus muß, während draußen im Wald die Wölfe heulen?
Da kann einem schon ganz anders werden...
aber der wahre Wolf des Menschen kann auch ein ganz nett erscheinender Nachbar sein...oder gar ein Kardinal.
Mit Damen kenn ich mich nicht aus...hat nicht der Große Böse Wolf die arme Großmutter...
so erzählt man es sich im Winter beim flackernden Scherin der Kerzen und heulendem Schneesturm draußen.
Aber in Wahrheit geht die Geschichte völlig anders.
Der Wolf war alt und müde geworden, ließ sich von Rotkäppchen verführen, mit zur Großmutter zu kommen um dort in der warmen Stube mit Kuchen und Wein...
und so lebte er noch lange dort, beschützte die Großmutter vor fiesen Kerlen und wurde zusammen mit ihr steinbeißalt...
So, jetzt weißt Du es.
Grüße aus Köln
Peter
-ansichtssache- 19. Dezember 2022, 18:54
Sooo vielversprechend beginnt diese Geschichte in Reimen! Endlich mal Ungewöhnliches, Neues, nicht Alltägliches.......und dann kommst du mit der Moral von der Geschicht, ich glaub es einfach nicht!! Wenn alles immer beim Alten bleibt, gibt es keinen Fortschritt, das kannst du doch nicht wollen ;-))Fragende Grüße, Danny
Maringe 18. Dezember 2022, 17:43
".... um den Hals ein wenig Fliederduft,.... Schuft" :-) ein wenig Schnee im Dekolleté und alle Märchen neu beschrieben entfalten auch im Winter Triebe.
Lieber Neydhart,
du warst im Wald und sahst die Weihnachtsfrau mit ihrem Rudi und dem Schlitten.
Herzliche Grüße und meine Freude,
Karin
HJ.B. 18. Dezember 2022, 7:12
Dein Spruch hat mich erfreut und neugierig gemacht und ich habe mir dazu meinen eigenen Spruch gemacht.Ich betrachte Dein Foto und sehe die Protagonisten noch in voller Montur.
Manche Träume erfüllen sich erst später.
Herzliche Grüße
Hans Jürgen.
Franz Schmied 17. Dezember 2022, 21:28
Ein Rad ein Rad !Ein Königreich für einen Rat !
;-) frz
Volkmar Winter 17. Dezember 2022, 19:03
Das Bild ermuntert sehr zum nachdenken und hält den Betrachter fest.Der Reim muß wohl noch ein wenig geschüttelt werden.
SG Volkmar