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. . . sich einen Korb holen . . .

. . . sich einen Korb holen . . .

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Neydhart von Gmunden


Premium (Basic), Hamburg

. . . sich einen Korb holen . . .

Moin. In diesen Körben legten wir unsere Arbeitskleidung ab. Der Begriff
für diese Kleidung war "Pöngel". Pöngel hat umgangssprachlich aber
auch andere Bedeutungen.
"Püngel, "Pongel" 'Bündel, Habseligkeiten': "Pack dein Püngel un hau endlich ab. Ich mach daraus en Pöngel un trach die dreckige Wäsche innen Keller. Jeder hat sein Pöngel zu tragen. Wat is dat denn für en Pongel? (schlechtes Kleidungsstück) Der ganze Püngel jeht mich nix an. (Angelegenheit, Kram) Dat is ene fiese Pöngel (unsympathischer Mensch). Hier hasse en Pöngel Briefe (Stapel) Gib mir den Kraam em Pöngel, bitte, un nich en Häppchen (zusammen, gemeinsam). Wie dat tot war, ham-mer Pöngele von Schuhe bei ihm gefunden (große Mengen). Der hatte nen Pöngel Briefmarken jehortet (große Anzahl). Aus dem Bus kam en Pöngel Menschen rauß (Gruppe)."

Auch mundartnäher als "Jepüngels": "Da kom die puckelije Verwandschaff mit all edem Jepüngles aan (Kram, Gepäck)."

"Pöngelspack" abwertend für eine Gruppe Menschen

"pöngeln/püngeln" 'etwas mit sich herumtragen': "Püngel doch die Kleine ma, dann weint se nich mehr so viel. Dat krieg ich nich jepöngelt. (etwas schaffen)"

Im Ruhrgebiet (vor der Pampers-Ära) wurde das Baby "gepüngelt" (in Windeln legen). Auch als Substantiv 'Windeln'' gebräuchlich: "So, en trockenen Püngel haddet nu an, jetz noch schnell dat Breiken füttern!"

"Komm, lass Dich ma pöngeln!" (jemanden herzen, herzlich drücken).

"die Katze pöngeln" (ein Haustier bespaßen)

"verpüngeln/verpöngeln": "Ich habb-et Dich schon verpöngelt (gebündelt, zuammengelegt)."

"entpöngeln": "Kannse mir dat entpöngeln? (trennen, vereinzeln, in (gleiche) Komponenten zerlegen)."

"zusammenpöngeln" bei einem Umzug: "Och nää, dä hat sein Zeuch totaal übber kreuz un queer zosammenjepöngelt. (wildes Durcheinander)."

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