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Urlaub 2021 in Konstanz - Erleuchtung vor dem Unwetter

Urlaub 2021 in Konstanz - Erleuchtung vor dem Unwetter

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Matteo70


Premium (World), Münster

Urlaub 2021 in Konstanz - Erleuchtung vor dem Unwetter

Vom 01.06. - 16.06.2021 verbrachten wir unseren Urlaub zum dritten Mal in Folge und wieder coronabedingt in Konstanz am Bodensee. Wir kamen dort gut unter in einem Ferienappartment unseres Bekannten aus dem Hohenloher Land, bei dem wir schon einmal unseren Urlaub vor Ort verbrachten.
Wir verbrachten die Hälfte der Zeit mit spannenden Ausflügen mit Schiff, Bahn und Bus in die sehenswerte Umgebung rund um den Bodensee.
Dieses Jahr hatten wir die Möglichkeit, die um ein Jahr verschobene LaGa in Überlingen zu besuchen, machten einen Ausflug per Schiff ins sehenswerte schweizerische Arbon, einen Ausflug per PKW nach Bodman / Ludwigshafen und nach Salem. Spaziergänge führten uns am Petershausener Ufer zum Strandbad Hörnle, nach Kreuzlingen hinein und als Höhepunkt gönnten wir uns eine Mottofahrt mit dem Dampfschiff Hohentwiel.
Auf dem ersten Foto, welches ich aus ca. 4000 heraussuchte zeige ich unsere Ankunft mit der neuen "MS Überlingen" im Konstanzer Hafen. Wir hatten die Landesgartenschau besucht und entkamen gerade noch einem markanten Bodenseegewitter. Dazu auch später noch mehr.
Die Lichtstimmung jedoch war am Abend grandios, der pechschwarze Himmel Richtung Obersee ist hier nicht zu sehen, aber durch dieses aufziehende Unwetter aus Richtung Lindau - Friedrichshafen wurde das Szenario mit der sich langsam versteckenden Sonne ein athmosphärisches Erlebnis. Hier scheinen regelrecht die Lichtstrahlen auf Konstanz zu fallen um der Stadt einen letzten Sonnensegen vor dem aufziehenden Unwetter zu geben.

Imposant der Panorama-Anblick der Stadt im abendlichen Licht. Man sieht hier schön im linken Bildbereich die Anhöhe, die schon in der Schweiz hinter Tägerwielen liegt, davor die Jugendstilfassade der Sparkasse und des Edelhotels Halm am Bahnhof. Rechts davon das Konzilsgebäude, die Kirche St.Stephan, dann das Münster Zur Lieben Frau und exponiert in Insellage das Steigenberger Hotel, auf dessen Gelände Graf Zeppelin das Licht der Welt erblickte. Noch weiter rechts bei den Kränen befindet sich der Rheintorturm mit der Alten Rheinbrücke, die schließlich im Uferbereich von Petershausen (ganz rechts zu sehen) endet.
Man sollte es nicht glauben, aber links dieser Ansicht war der Himmel grau bis grün gefärbt. Der See mit dem Himmel eins geworden! Man weiß genau, dass dann ein ungemütliches Unwetter folgt, wenn sich Himmel und See "vereinigen". Die Windrichtung aus Lindau - Friedrichshafen ließ dann das Unwetter kommen. Während in Konstanz einige Keller vollliefen, gab es in Hagnau taubeneigroßen Hagel, in Teilen von Friedrichshafen und gar Überlingen war Landunter. Da sämtliche Gemeinden unm den See mit eigenen Einsätzen zu tun hatte, konnten die besonders arg betroffenen Gemeinden und Städte keine schnelle Hilfe von rund um den See erwarten.

Das Konzil, einst ein Zollhaus war Austragungsort des seinerzeit größten Religionsstreites der katholischen Kirche. Urban der VI. führte nach Ansicht der deutschen Bischöfe sein Amt nicht zur Zufriedenheit aus und so kam es zur Einberufung einer Bischofskonferenz nachdem schon in der Zeit zuvor Gegenpäpste von Pisa und Avignon aus ins Amt gerufen wurden. 1414 wurde von Johannes XXIII. mit Unterstützung der ihm wohlwollenden Bischöfe das Konzil abgehalten. Entschieden wurde über die Absetzung Urbans und die Enthebung des Papstes zu Avignon Benedikt XIII. Außerdem wurde der reformatorischen Gegenbewegung mit neuen Lehren ,angeführt durch Jan Hus und Hieronymus von Prag ein Ende gesetzt. Beide wurden daraufhin hingerichtet.
Imposant war das wirtschaftliche Treiben zu der Zeit. Der Ort Konstanz war derart überlaufen, da eine hohe Zahl von Gefolgschaften den Adel und Klereus begleitete. Sowohl dem nächtlichen Milieu mußte in großem Umfang genüge getan werden und auch der Brauereiausschank nahm ungeahnte Ausmaße an. Friseure, Schneider, Bäcker und viele andere Berufe wurden vor Ort von Eingereisten übernommen, da die Versorgung durch die vor Ort ansässigen Bürger nicht mehr gewährleistet war.
Heute ist das Konzilsgebäude unter Anderem Ort für ein gemütliches und gehobeneres Speiselokal.
Das Münster von Konstanz, auch hier im Bild zu sehen, ist eine Basilica minor, bis 1821 war sie Bischofskirche. Eine der größten im Ursprung romanischen Kirchen Südwestdeutschlands ermöglicht vom 78 Meter hohen Turm aus in Richtund Bregenz gar einen Ausblick über das Wasser bis zum Horizont.
Die ersten noch heute vorhandenen Bauwerkteile stammen aus der Zeit um 1000. Um 600 bereits gab es auf dem Münsterhügel erste Kirchgebäude.
Durch die Epochen erfuhr der Kirchbau weitere Erweiterungen, Modernisierungen. Zum Teil stürzten auch Bauwerkteile ein und mußten neu errichtet werden. 1856 war mit dem neuen, heute stadtprägenden Kirchturm das Gebäude komplett, so wie es heute noch steht.
Der Rheintorturm ist neben dem Schnetztor und dem ebenfalls am Konstanzer Trichter liegenden Pulverturm einer der drei letzten Turmanlagen der seinerzeit 20-türmigen Stadtbefestigung der Stadt. Bis 1856 war hier eine Holzbrücke der einzige nördliche Zugang zur Stadt von Petershausener Uferseite aus.

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