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Mittwochsleiche 74: Aloisia Kolander

Mittwochsleiche 74: Aloisia Kolander

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RinaldoG


Premium (World), Immenstadt

Mittwochsleiche 74: Aloisia Kolander

Kloster Nersingen, 07.10.2016
Nach dem Balkanfeldzug 1941 wurden die Grenzen auf dem Balkan neu gezogen. Die „Untersteiermark“, bis 1918 ein Teil der Habsburger Monarchie, wurde in das Großdeutsche Reich eingegliedert. An der Südgrenze der Untersteiermark sollte nach einer Idee Himmlers ein „Wehrbauernwall“ als „völkischer Schutzwall“ errichtet werden. Dafür musste in diesem Grenzgebiet die Bevölkerung neu geordnet werden. Ab November 1941 wurde begonnen, in einem genau definierten Gebiet, dem so genannten „Ranner Dreieck“ die dort ansässige slowenische Bevölkerung „abzusiedeln“. Das bedeutete, sie wurde unter Einsatz starker Polizeikräfte zusammengetrieben und dann mit der Bahn in verschiedene Gaue des Reichsgebiets gebracht. Insgesamt traf dieses Schicksal rund 37.000 Männer Frauen und Kinder, die sich in rund 300 Lagern wiederfanden. Im Gau Württemberg - Hohenzollern lebten ab Ende November 1941 rund 5.700 Slowenen.
Die ursprüngliche Planung sah vor, die Slowenen „einzudeutschen“ und sie dann als Neusiedler im Osten „anzusetzen“. Dazu kam es jedoch nur in wenigen Fällen. Die überwiegende Mehrzahl der Slowenen hing in den Lagern fest und sollte von dort aus „in Arbeit gebracht“ werden. Es lässt sich von heute aus nicht mehr feststellen, ob vielleicht auch in der Klosterökonomie Slowenen beschäftigt waren. Von anderen Orten ist bekannt, dass die Männer als Knechte in der Landwirtschaft oder als Waldarbeiter tätig waren. Viele jüngere Frauen arbeiteten als Dienstmädchen. Ihre Entlohnung ist nirgends dokumentiert. Sie wird sich an den kargen Sätzen für Fremdarbeiter orientiert haben.
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