Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Mandarinenteneerpel-Schnorchler

Mitten im dicht bevölkerten Rhein-Main-Gebiet bin ich an einem kleinen, ruhigen Waldsee ganz nahe bei Frankfurt auf eine Gruppe von drei Mandarinentenerpel und einer Ente gestoßen. Diese Enten unterscheiden sich schon alleine vom Aussehen her erheblich von unseren einheimischen Arten, stammen sie doch aus Ostasien und sind in ihrer ursprünglichen Heimat vom Aussterben bedroht:
http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00033/HWG00033.html
Aber auch ihr Verhalten verwundert: als ich ankam fielen mir bunte Flecken in über dem Wasser hängenden Ästen eines Uferbaumes auf. Die Farbkleckse stellten sich beim näheren Hingucken dann als eben die o.g. vier Mandarinenten heraus. So, wie andere Enten am Ufer stehen und sich z. B. putzen, tun dies Mandarinenten auf Ästen – zunächst ein lustiger Anblick – nach einiger Zeit findet man es „normal“. Sehr zu kämpfen war am Waldsee zum einen mit dem Licht und ich hatte unterhalb von ISO 1600 keine Chance. Meine Fotos entrausche ich übrigens nicht und finde inzwischen, dass man sich über das Thema „Rauschen“ auch nicht allzu viele Gedanken machen sollte. Mein anderes Problem bestand darin, dass diese Enten unerwartet scheu waren, mich nicht sehr nahe ran ließen und immer wieder den Standort wechselten. Bislang kannte ich Mandarinenten nur vom weniger romantischen, aber von Menschen hoch frequentierten See an der Oberschweinsstiege. Hier fühle ich mich aber nicht besonders wohl, im Prinzip könnte man die fast handzahmen Enten dort jedoch am Bein packen. Was für ein Unterscheid im Verhalten! Bei meinen Enten half wieder einmal nur die in der Naturfotografie erforderliche Ausdauer und so verbrachte ich etliche Stunden mit ihnen. Irgendwann hatten dann zunächst die bunten Erpel verstanden, dass ich völlig harmlos bin. Die sehr schlicht, dafür aber äußerst elegant gekleidete weibliche Ente verhielt sich sehr lange wenig „kooperativ“ – was dies unter diesen Lichtbedingungen bedeutet, kann sich jeder denken. Aber irgendwann hatte auch sie Vertrauen im Rahmen des möglichen und ich konnte sie fotografieren. Ohne herbe Ausschnitte ging es bei der vorhandenen Brennweite aber dennoch nicht. Das Foto zeigt einen der hübschen Erpel, wie er mehr oder weniger schnorchelnd den See durchkämmt. Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 4.6 bei 1/640stel Sekunden, ISO 1600, Belichtungskorrektur minus 1,3, Konverter 1.4 (also insgesamt 420 mm), aus der Hand, 70%-Ausschnitt.

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