In den Gassen von Šibenik II
Die im Bild zu sehende Kathedrale des Heiligen Jakob (kroat.: Katedrala svetog Jakova) ist das bedeutendste Bauwerk von Šibenik in Dalmatien. Die Kathedrale, die den Übergangsstil von der Spätgotik zur Renaissance repräsentiert, gehört zur Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Sie wurde im venezianisch-gotischen Stil begonnen und im Stil der toskanischen Renaissance fertiggestellt.
Für die bauhistorisch Interessierten hier noch etwas zur Baugeschichte:
Beim Bau der Kathedrale lassen sich drei Bauphasen unterschieden.
Die erste Bauphase (1431–1440) unter verschiedenen Baumeistern nach einem Plan von Bonino da Milano.
Der venezianische Baumeister legte den Grundplan einer dreischiffigen Basilika mit Apsiden und Vierungskuppel zugrunde. Erste Vorarbeiten erfolgten unter Francesco di Giacomo aus Venedig (bis 1431). Die Bauarbeiten wurden im Jahr 1431 unter den Baumeistern Pier Paolo Busato und Lorenzo Pincino sowie den Steinmetzmeistern Andrija Bud?i? und Grubiša Stat?i? begonnen, als Baumaterial wurde Kalkstein und Marmor von der Insel Bra? verwendet. Unter ihrer Bauhoheit wurden die Seitenschiffe bis zur Scheitelhöhe mit den Apsiden errichtet. Diese enthalten außen am Ringgesims in einem Porträtfries über 70 Köpfe, die sog. „Bürgerköpfe“. Um 1440 wurden die Bauarbeiten eingestellt.
Die zweite Bauphase (1441–1473) unter dem Baumeister und Bildhauer Giorgio da Sebenico (kroat.: Juraj Matejev Dalmatinac).
In der ersten Etappe (1441–1455) baute dieser das westliche Hauptportal (mit der Christus-Skulptur und den Statuen der zwölf Apostel) und das Nordportal (das sogenannte Löwentor) sowie die erste Kapelle. Am Nordportal sind Adam und Eva, auf Säulen über den beiden Löwen stehend (ähnlich dem Radovan-Portal der Kathedrale von Trogir) zu sehen, zusammen mit den Statuen des hl. Jakobus und des hl. Petrus.
Das Baptisterium (Taufkapelle) hat Dalmatinac von 1443 bis 1444 im rechten Seitenschiff neben der südlichen Apsis in Form eines vierblättrigen Kleeblatts (Vierpass) geschaffen. Durch die vier Apsiden und das zentral aufgestellte Taufbecken werden die harmonischen Proportionen der Kapelle betont. Im oberen Teil ist das gotische Maßwerk mit filigranen, spitzenartigen Elementen versehen. Das gesamte Gewölbe ist mit Skulpturen verziert. Die Gewölberippen sind umgeben von Engeln und enden im Schlussstein, der Gott Vater und die Taube als Symbol des Heiligen Geistes darstellt. Dies sind die ersten Renaissance-Skulpturen in Kroatien. Die flachen Nischen sind mit gewölbten, gerippten Jakobsmuscheln versehen. Dalmatinac nahm auch eine Anpassung und Modernisierung des ursprünglichen Bonino-Plans vor, aber ab 1455 herrschte Baustillstand.
In der zweiten Etappe (1461–1473) entstanden im Innenraum dekorative Schmuckelemente der Frührenaissance aus dem Umkreis von Francesco Squarcione und der Werkstatt von Donatello in Padua, sowie Motive toskanischen Ursprungs unter dem Einfluss des Florentiner Meisters Michelozzo di Bartolomeo in der Hauptapsis.
Die dritte Bauphase (1475–1536) unter dem Baumeister Niccolò di Giovanni Fiorentino und ab 1520 unter Bartolomeo del Mestre und Giacomo del Mestre.
Von 1475 bis 1505 wurde der Bau vom toskanischen Meister Niccolò di Giovanni Fiorentino (kroat.: Nikola Firentinac), ein Schüler von Donatello, im toskanischen Renaissance-Stil weitergeführt. Er ließ die Seitenschiffe fertigstellen, vervollständigte die umfangreichen Galerien, baute das Gewölbe im Mittelschiff, ein Tonnengewölbe aus freitragenden Steinplatten, und schuf die äußeren Skulpturen des hl. Michael, hl. Jakob und des hl. Markus. Über dem Querschiff ließ er die Kuppel errichten und führte den Abschluss der Kirche nach Westen hin aus. Ab 1520 waren Bartolomeo del Mestre und dessen Sohn Giacomo del Mestre aus Mestre die Baumeister an der Kathedrale, die sie schließlich vollendeten.
Die Kathedrale des hl. Jakobs ist gekennzeichnet durch die einzigartige Verschmelzung von gotischen Bauformen mit Renaissance-Elementen, die nur durch das Zusammenwirken von Einflüssen aus den drei Regionen Norditalien (Padua und Venedig), Toskana und Dalmatien möglich war. Sie stellt damit ein einzigartiges Zeugnis für den Übergang der Gotik zur Renaissance auf dem Gebiet der Kirchenarchitektur dar.
Vollendet wurde die Kathedrale im Jahr 1535. Die Einweihung fand 1555 statt, eine umfassende Sanierung erfolgte von 1843 bis 1860. Im Jahr 1895 wurde die Kirche durch Papst Leo XIII. zur Basilica minor ernannt. Vor dem Hauptportal der Kirche befindet sich das Dalmatinac-Denkmal von Ivan Meštrovic (rechts im Bild). Die Bronzetüren wurden 1967 vom Šibeniker Bildhauer Grga Antunac geschaffen.
Die Kuppel wurde 1991 während des Kroatienkriegs zerstört und ist inzwischen restauriert worden.
Willi von Allmen 1. März 2019, 10:44
Toll im Licht.Sowie - ganz profan: Schön dass man nach der Kirche gleich nebenan ein Kaffe trinken und weiter plaudern kann.
lg Willi
Gerd Frey 27. Januar 2019, 17:06
sehr schön gemacht mit dem durchblick bei diesem licht.vg gerd
Andrea W. photography 27. Januar 2019, 15:31
Ein ganz wunderbares Licht. Da lässt sich gut eine Tasse Kaffee trinken :-)LG Andrea
rsiemer 26. Januar 2019, 13:50
ein sehr schönes plätzchen und dazu noch die umfangreichen informationen. Danke!LG rudi
Hanne L. 26. Januar 2019, 13:32
An den liebevoll gedeckten Tischen lässt sich bestimmt vorzüglich tafeln. Das Licht in der Enge der Stadt ist großartig. Ganz fein, dein Foto!Herzliche Grüße, Hanne
Dorothea P. 26. Januar 2019, 11:27
Zauberhaftes Licht und einladend gedeckte Tische, dazu eine schöne Aussicht auf Platz und Kirche, was braucht man mehr für einen schönen Tagesausklang!lg, Dorothea
The Wanderers 26. Januar 2019, 10:15
Hi Ulf ** Das sieht sehr einladend aus. Die tiefstehende Sonne sagt, hinsetzen undden kommenden Abend bei Wein genießen :-)
Gruss Eberhard
Heike J 26. Januar 2019, 7:49
gut so aus dem BlickwinkelRebekka D. 25. Januar 2019, 22:55
Auch diese Ansicht der schönen alten Stadt ist klasse ..rrAnne Berger 25. Januar 2019, 22:45
Das Licht ist wunderschön und sehr gemütlich auch das kleine Lokal mit Blick auf die Kirche.LG Anne
Hans Pfleger 25. Januar 2019, 22:32
Motiv, Farben und Licht finde ich richtig gut. Aber die Kirche hast Du ganz schön vergewaltigt - „verzerren‘“ macht’s möglich :-)Jürgen Divina 25. Januar 2019, 22:01
Geschickt gewählte Perspektive mit schönem Vordergrund.Lieber Gruß, Jürgen
K.-H.Schulz 25. Januar 2019, 21:05
Eine sehr interessante Präsentation dieses ortesKlasse gemacht
lG:karl-heinz
Annelie S. 25. Januar 2019, 19:49
Das Licht ist eine Augenweide. Interessant auch die Infos zur Baugeschichte!Grüße Annelie
ePICS 25. Januar 2019, 18:59
Tolle Eindrücke die du diesmal sogar von einem nicht allzu entfernten Land mitgebracht hast!