Im Leuchtturm brennt noch Licht
Als ich vor einem Jahr diesen Leuchtturm von Menschen verlassen mitten in der Nacht auf seiner riesigen Düne weit über dem Meer thronend zum ersten Mal sah, hat mich der Ort magisch in seinen Bann gezogen. Ich wollte unbedingt hierher zurück. Die Begegnung war zu kurz. 2017 klappte es dann an zwei Tagen mit Polarlicht und dem Wetter im Allgemeinen. Schockiert haben mich die hunderten Touristen (die meisten von ihnen allerdings nur tagsüber anzutreffen... was so gesehen noch ein glücklicher Umstand ist). Nach dem Sonnenaufgang ohne jeden Menschen und keinen Fußstapfen im Sand in 2016 folgte dieses Jahr der Kulturschock... mit einer zertrampelten Mondlandschaft, schreienden und Selfiestick bewaffneten Artgenossen, darunter einigen, welche die steile Abbruchkante für sportliche Betätigung nutzten oder ums Verrecken bis ans äußerste Ende gehen mussten, um das 'bessere' Foto machen zu können (getreu dem Motto: nach mir die Sintflut). Davon reichlich desillusioniert schrumpfte die Erwartungshaltung, dass man hier noch in Ruhe nach Bildkompositionen suchen oder einfach auf ein Bild warten konnte. In der Nacht des 31.08.17 traf ich dann unverhofft auf Laura Kranich (einer herausragenden Fotografin aus Kiel). Gemeinsam erlebten wir eine außerordentlich harte, aber faszinierende Nacht auf und um den Leuchtturm. Der Wind peitschte den Sand permanent mit Sturmböen über die Düne. Die schweren Kameras standen kaum still auf den Stativen und in unseren Augen sammelte sich der Sand. Doch wir hatten das, wonach man sich als Fotograf wohl sehnt: einen wunderschönen Ort ohne Touristen, ohne Fußstapfen und mit viel Zeit zum Entdecken von Perspektiven und astronomischen Phänomenen am Himmel. Im hier gezeigten Bild sieht man noch die Überreste des alten Wärterhäuschens in Form der übrigen Ziegel, welche die Menschen hier teils recht kunstvoll zu neuen Gebilden formen (insofern haben die Touristen auch einen Platz in diesem Bild erhalten). Neben der Milchstraße zeigte sich gen Norden noch etwas Polarlicht und in der linken Bildhälfte sogar Airglow obendrein. LG Marco Rank
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Andreas Krieter 31. August 2018, 19:52
Man oh man Deine Erzählung kann ich gut nachempfinden, trotz alledem hat Dein Glück dich vor Ort nicht verlassen und Du hast eine sagenhaft gutes Bild von diesem ganz besonderem Ort mitgebracht der vielleicht eher von den Artgenossen als dem Sand verwüstet wird!Viele Grüße von Andreas
Tomme55 22. März 2018, 13:40
Ganz stark! Erster Gedanke: wie aus einem Märchenbuch. Ein traumhafter Moment. Hier stören die stürzenden Linien des Leuchtturms ganz und gar nicht.LG Hans-Jürgen
LICHTundNICHT 13. November 2017, 20:14
Die Suche nach der Bildkomposition hat sich gelohnt, wie ich finde. Das Bild ist sehr dicht, die Perpektive super, die stellaren Zutaten stark! Also Top!VG Thomas
Wolfgang Linnartz 13. November 2017, 14:23
Ein großartiges Bild und eine interessante Geschichte. Dieser Moment musste fotografisch eingefroren werden. Vielleicht bleibt es ja so - und der Letzte macht das Licht im Leuchtturm aus, bitte!LG Wolfgang
Andreas Beier Fotografie 13. November 2017, 12:23
top+++