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Gedenkstätte Buchenwald 02

Gedenkstätte Buchenwald 02

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Thomas Heinick


Premium (World), Erfurt

Gedenkstätte Buchenwald 02

Bei einer Foto-Tour durch Thüringen am gestrigen Tag mit meinem guten Freund Guido besuchten wir auch das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald, dessen riesiges Außengelände von mehreren Seiten frei zugänglich ist. Auf dem gesamten Gelände waren wir die einzigen Besucher, dies verstärkte unser Gefühl des Unheimlichen und der Verlorenheit noch. In den nächsten beiden Tagen möchte ich die Fotos, die ich gestern geschossen habe hier veröffentlichen. Sie sollen zugleich Mahnung und Dokumentation einer schrecklichen und unmenschlichen deutschen Vergangenheit sein.

Hier sind noch einige Fakten zur Geschichte:
Die SS betrieb nur wenige Kilometer von Weimar entfernt auf dem Ettersberg von Juli 1937 bis zu seiner Befreiung im April 1945 das Konzentrationslager Buchenwald. Mehr als eine Viertelmillion Menschen aus über fünfzig Nationen wurden dort und in den zahlreichen Außenlagern gefangen gehalten. Mehr als sechsundfünfzigtausend Menschen, darunter elftausend Juden, wurden durch die SS ermordet oder starben infolge von Erschöpfung, Hunger, Folter und durch medizinische Experimente.
Ab August 1945 bis Februar 1950 wurde das ehemalige KZ-Gelände durch die sowjetischen Besatzer als Internierungslager (Speziallager 2) genutzt. In dieser Zeit wurden achtundzwanzigtausend Menschen hier gefangen gehalten und über siebentausend starben. Die dort Inhaftierten waren vorrangig Funktionsträger der NSDAP, jedoch auch Jugendliche und Denunzierte. Gleich hinter dem ehemaligen Lagerzaun liegt das zu einem Waldfriedhof umgestaltete Gräberfeld auf dem die Sowjets die Toten verscharrt haben. Es umfasst etwa 800 größere und kleinere Massengräber. Bis zur Wende 1989 wurde die Geschichte der sowjetischen Speziallager in der DDR beschwiegen. Heute sind die Gräber durch Edelstahl-Stelen in Menschengröße markiert.

Kommentare 5

  • Mojmir 25. Dezember 2020, 20:04

    Eindringliche Serie!
    Respekt!
    LG Mojmir
  • BluesTime 24. Dezember 2020, 11:01

    eindringlich aufgenommen
    lg
  • Herbert Rulf 22. Dezember 2020, 23:46

    Ein ganz starkes Foto zu einem ganz wichtigen Thema. Alleine der Name Buchenwald ist ja schon ein Synonym für absolutes Grauen und die tiefsten Abgründe menschlicher Seelen. 
    SW ist genau richtig, es ist perfekt, eigentlich schon zu perfekt im Sinne von schön für dieses Thema.
    LG, Herbert
  • ePICS 22. Dezember 2020, 17:07

    Das sind auch so Orte in denen SW seine ganze Wirkung zeigt ! SW-Pflicht würd ich fast sagen.
  • esti 7 22. Dezember 2020, 14:21

    Sehr stimmig für mich, das Gebäude mit
    Zaun und in der monochromen
    Darstellung, verbunden mit deinen
    Worten, eine starke Dokumentation.
    *
    In Buchenwald war ich 1982, also noch
    vor der Grenzöffnung. Kann mich auch
    gut daran erinnern, wie ich mich nach
    der Führung gefühlt hab, dabei wurde
    kein Wort darüber gesprochen, dass
    Buchenwald, auch nach 1945, als Lager
    genützt wurde.
    *
    Für mich ist es nicht mehr wichtig,
    welches Regime die schlimmeren
    Gräueltaten begangen hat, sondern die
    Realität wahrzunehmen und mich dafür
    verantwortlich zu fühlen.
    Herzliche Dienstags -Grüße,
    *
    Ernestine