Das Sultan-Sanjar-Mausoleum
Das Sultan-Sanjar-Mausoleum wurde im Jahre 1157 erbaut und gehört zur UNESCO-Welterbestätte Merw.
Mit seinen Ausmaßen gehört es zu den bedeutendsten Bauwerken der Seldschuken-Zeit.
"Das Mausoleum war gekrönt mit einer blauen Kuppel, die bereits einen Tagesmarsch von Merw entfernt aus zu sehen war", so berichtet Yakut Al-Khamavi im 13. Jahrhundert. Rashid Ad Din (14.Jhdt) nennt es das "größte Gebäude der Welt", und Isphizary (15.Jhdt) beschreibt es als "das erhabendste Bauwerk im gesamten Universum, so solide, dass kein Verderben ihm etwas anhaben kann".
Und tatsächlich sind die Maße beeindruckend: Es besitzt eine quadratische Grundfläche mit einer Seitenlänge von 27 Metern. Auf dem zweistöckigen Unterbau befand sich eine 17 Meter hohe Kuppel, die mit türkisfarbenen Ziegeln bedeckt war. Die Kuppel, deren äußere Hülle im Laufe der Jahrhunderte zerstört wurde, gilt als erste zweischalige Kuppel in Zentralasien. Das Gebäude ruht auf einem sechs Meter tiefen Fundament, welches das Gebäude erdbebensicher machte. Die massiven Wände haben eine Dicke von mehr als drei Metern. In der Mitte der Kuppel befanden sich der achtzackige Seldschukenstern und eine kleine Öffnung nach außen, die laut einer Legende eine besondere Bewandtnis haben soll.
Im Inneren des Mausoleums befindet sich ein Kenotaph, das an Sultan Sanjar erinnert. Dessen Leichnam wurde vor der mongolischen Invasion an einen unbekannten Ort gebracht.
Sultan Ahmad Sanjar war von 1118 bis 1157 letzter Sultan der Seldschuken, dessen lange und erfolgreiche Regierungszeit erst durch die Niederlage in der Schlacht in der Katwansteppe im Niedergang des Seldschuken-Reichs mündete. Ursprünglich befand sich das Mausoleum nicht isoliert, sondern war Teil eines größeren Gebäudekomplexes mit religiöser Bedeutung, zu der auch eine Moschee gehörte. Im Jahr 1221 wurde Merw von den Mongolen unter Tolui Khan eingenommen, und das Mausoleum wurde größtenteils zerstört.
Im Jahr 1994 begannen ausführliche Restaurationsmaßnahmen am Mausoleum, das dann nach zehnjähriger Arbeit türkischer und turkmenischer Experten wieder zugänglich gemacht werden konnte.
Und die oben erwähnte Legende geht so: Sultan Sanjar verliebte sich in ein Mädchen, das unter drei Bedingungen bereit war, seine Frau zu werden. Der Sultan sollte ihr nicht beim Kämmen zusehen, nie ihre Füße erblicken und sie niemals umarmen. Als er sich nicht mehr beherrschen konnte und seine Frau schließlich doch umarmte, bemerkte er, dass sie keine Knochen hatte. Bestürzt über den Bruch seines Versprechens verließ die Frau den Sultan und bot ihm lediglich an, dass er für sie ein Schloss mit einem Loch in der Kuppel bauen solle, wo sie jeden Freitag hinkäme. Dies tat der Sultan und sah seine Frau auf diese Weise wöchentlich bis zu seinem Tode. Aus Liebe hatte er angeordnet, sich in jenem Schloss begraben zu lassen, das so zu seinem Mausoleum wurde.
Und wer immer noch nicht genug hat: Noch mehr zu Merw gibt es im Text zum verlinkten Foto ;-)
Ingo11 Rammer 3. März 2020, 0:23
imposant...fest gehalten...vg ingo
Andrea W. photography 24. Februar 2020, 16:19
Wow! Absolut beeindruckend dieses Mausoleum. Deine Umsetzung wird dem absolut gerecht indem Du nach allen Seiten Raum gelassen und durch die kleine Person das Ganze ins Verhältnis gesetzt hast. Toll mit dem Mond dazu am Himmel. Klasse +++LG Andrea
W.H. Baumann 22. Februar 2020, 16:07
Der Sultan belieben gediegen zu ruhen. Monumental!Eine treffliche Präsentation.
VG Werner
Richard Schult 22. Februar 2020, 15:32
Auch farblich ein Genuss. Textr wie immer sehr informativ. Ob die um diese Stätten herum wohnende Menschen auch Kenntnis von der historischen Bewandnis haben?VG Richard
Nord 22. Februar 2020, 14:15
Sehr beeindruckend dieser Bau, Licht und Farben sind wirklich klasse!Gruß Nord
Christian Villain 21. Februar 2020, 19:57
Bon sujet bien montré .Bravo .LG Christian
Sigrid Warnke 21. Februar 2020, 19:49
Freistehend wirkt das Mausoleum besonders imposant. Die Legende liest sich wie ein Märchen von tiefster Liebe.LG Sigrid
Bernhard Jörgensmann 21. Februar 2020, 18:38
Das was Peter schreibt habe ich auch gedacht.Klasse auch die ausführliche Beschreibung.
Gruß Bernhard.
Peter Kollmeier 21. Februar 2020, 16:34
Du schaffst es immer wieder das späte goldene Licht auf deinen Fotos zu speichern.LG Peter
Martin Lehmann Fotografie 21. Februar 2020, 15:35
Sehr imposant.Gerd Frey 21. Februar 2020, 10:49
eine tragische geschichte.ein beeindruckender monumentalbau.
vg gerd
Angela Höfer 21. Februar 2020, 9:15
spannende Geschichte gefällt mir guttolles licht hats du da gehabt
Annemarie Quurck 21. Februar 2020, 8:41
Jetzt muss ich doch mal fragen:Egal wo Du dort fotografiert hast immer dieses Abendlicht
wie schafft man das?
Heike J 21. Februar 2020, 8:01
sehr schön so in dem LichtThe Wanderers 21. Februar 2020, 7:16
Hi Ulf ** Ein Klotz ohne klotzig zu wirken. Sicher war es zu seiner Zeit ein *Statement*zu einem großen Sultan.
Gruss Eberhard