Chicago Loop 7
Chicago - der Loop: Die umgekehrte U-Bahn
Wenn eine Stadtbahn einem Stadtteil ihren Namen gibt, muss es schon ein bisschen mehr sein, als eine 08-15-Linie. Das Zentrum von Chicago heißt „Loop“ und hat seinen Namen eben genau von dem „Loop“, der die Häuser im Zentrum umrundet. Allerdings ging es erst im zweiten Anlauf in die erste Etage. Ursprünglich und namensgebend war eine als Standseilbahn ausgeführte Straßenbahn, die vor 1900 um das Karree fuhr. Die Konstruktion ähnelte den Cable Cars in San Francisco.
Die offizielle Bezeichnung „Chicago Elevated (Railroad)“ ist als “Chicago-Hochbahn” zu übersetzen. Umgangssprachlich wird daraus „Chicago El“, „Chicago L“, oft wird sie auch nur noch als „El“ oder „L“ bezeichnet. Das gilt auch für die Teile des Netzes, die ebenerdig oder in Tunneln verlaufen.
Die überirdischen Stationen bieten im Stadtbereich immer gute Motive, entweder inmitten der Hochhausschluchten oder mit der Silhouette als Hintergrund. Die komplette Rechteckstruktur bietet den ganzen Tag auf zwei Abschnitten immer gute Lichtverhältnisse. Allerdings verläuft auch ein Teil der Strecke unterirdisch, hier werden mit Treppen und Aufzügen die Übergänge sichergestellt.
Geschichte
Die ältesten Abschnitte der „L“ stammen aus dem Jahr 1892. Im folgenden Jahr wurde eine Zweiglinie zur World Columbian Exposition als erste elektrisch betriebene Hochbahn der Welt errichtet.
1924 entstand die Chicago Rapid Transit Company (CRT) durch die Fusion mehrerer privat betriebener Bahnen, der Chicago and South Side Rapid Transit Co. (gegründet: 1892), der Lake Street Elevated Railroad Co. (1893), der Metropolitan West Side Elevated Railroad Co. (1895) und der Northwestern Elevated Railroad Co. (1900). Das daraus entstandene Netz bildete die Grundlage der heute von der Chicago Transit Authority (CTA) betriebenen Strecken. Das Netz wurde weiter ausgebaut.
Streckennetz
Das Streckennetz der CTA verfügt über eine Länge von 106,1 Meilen (= 170,8 km). Davon verlaufen 57,1 Meilen (91,9 km) als Hochbahn, 36,9 Meilen (59 km) ebenerdig und 12,1 Meilen (19,5 km) im Untergrund. Die Gesamtlänge, einschließlich aller nicht im Linienverkehr genutzten betrieblichen Strecken und Anlagen, beträgt 222 Meilen
(357 km). Neben Chicago erschließen die Strecken Evanston, Skokie, Wilmette, Rosemont, Forest Park, Oak Park und Cicero. Es gibt 144 Personenbahnhöfe, 17 davon bieten Park-and-ride-Möglichkeiten.
Der „Loop“ ist das Zentrum des Liniennetzes. Er verläuft als Ringbahn in etwa acht Metern Höhe über Straßen aufgeständert. Eine Rarität ist die signalgesteuerte Kreuzung zweier zweigleisiger Strecken an der Nordwest-Ecke des „Loops“ mit zahlreichen Verbindungsweichen auf engstem Raum, die den Streckenwechsel in drei Richtungen und den Wechsel auf das Gleis der Gegenrichtung ermöglichen.
Die acht Linien der „L“ sind zur Kennzeichnung in jeweils einer eigenen Farbe markiert. Sieben der Linien verknüpfen die Innenstadt mit Vorstädten des Großraums Chicago. Die „Violette Linie“ fährt nur in den Stoßzeiten bis in die Innenstadt. Die „Gelbe Linie“ bedient eine Stichstrecke vom Bahnhof Howard nach Skokie. Die übrigen Linien führen alle – außer der Roten und der Blauen – durch den „Loop“. Diese beiden durchqueren die Innenstadt innerhalb des „Loops“ als U-Bahn.
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