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(1) LOMATIA LATERALIS - ein seltener Schweber (Fam. Bombyliidae), ...

(1) LOMATIA LATERALIS - ein seltener Schweber (Fam. Bombyliidae), ...

6.621 2

Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) LOMATIA LATERALIS - ein seltener Schweber (Fam. Bombyliidae), ...

... der zu den Zweiflüglern (Diptera) gehört, zu denen z.B. alle unsere Fliegen und Mücken zählen.
Die eher seltene Art konnten wir auf einem sandigen Wanderpfad bei Fischbach nahe Kallmünz in der Oberpfalz (Bayern) beobachten. Der nächste Fundpunkt von Lomatia lateralis war bei schneller Suche Neumarkt in der Oberpfalz. Nun werden natürlich die "uninteressanten", oft kleinen - meist schwer zu bestimmenden - Fliegen oft wenig beachtet und nur von einigen Spezialisten bestimmt und kartiert.

Etliche der Schweber puderten - wie bei der Familie üblich - ihre Eier in der Hinterleibskammer mit trockenem Sand ein. Das tun sie, indem sie mit dem Abdomenende nach vorn wischende Bewegungen auf passendem Untergrund ausführen (Abb. 1 bis 3).
Am ehesten kann man das bei den häufigen Wollschwebern (z.B. beim Großen Wollschweber, Bombylius major) sehen.
Zu den Wirten der Art konnte ich bisher nichts finden. Meist parasitieren die Larven, die oft bei Hummelarten schmarotzen, ihre Wirte, indem sie nach dem Schlüpfen aus den vor die Wirtsbauten geworfenen Eiern die Nester selbsttätig aufsuchen. Die Eier der Schweber werden in der o.g. Hinterleibskammer mit einer Sandschicht überzogen, damit sie nicht verkleben und relativ gezielt an den Ablageort geschleudert werden können. Das passiert mit ähnlichen Bewegungen wie beim Besanden - und bei einiger Geduld kann man das öfter beobachten.
Von 32 in Bayern vorkommenden Schweberarten sind etwa 20 selten bis sehr selten. Kein Wunder, denn sowohl der Lebensraum als auch das Vorkommen der Wirtsarten muß passen.
Es ist wie beim Naturschutz "im Großen": Bei häufig höchst komplizierten Ökosystemen nützt es nichts, nur einzelne Tierarten zu betrachten; die großen Zusammenhänge der Naturwunder bleiben uns oft verborgen. Daher gilt:

SCHÜTZT DIE INSEKTEN DURCH GROSSRÄUMIGEN FLÄCHENSCHUTZ!

Ein angemessen großes Gebiet muß dafür unangetastet bleiben bzw. nach allen Regeln der Kunst (z.B. Kulturlandschaften wie Heide oder Wiesen) "gepflegt" werden! Klimawandel, Versiegelung durch den Bauwahn und Überdüngung durch die Landwirtschaft tun ihr übriges, um diese oft unbeachteten Schätze für immer aussterben zu lassen!

Fund und Fotos vom 4.7.2021.

22.7.21 f

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