Schärfe ist überbewertet, auf den Bildaufbau kommt es an

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felixfoto01 felixfoto01   Beitrag 1 von 263
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Um die Objektivthreads nicht zu überfordern, würde ich gerne ein anderes Thema starten, das letztendlich damit verknüpft ist.

Meiner Ansicht nach, ist der Bildaufbau die erste Priorität für gute Fotos. Wer die Muster für die Gestaltung und den Aufbau kennt, anwendet und auf seinen Fotos erkennt, wird die guten von den fast guten Bilder in seinem Portfolio trennen können. Wer den Bildaufbau anwenden kann, wird jeden Inhalt ansprechend fotografieren können.

Wenn der Bildaufbau passt, kann das Bild bis zu Unkenntlichkeit unscharf sein und wird immernoch wirken.
NikoVS NikoVS Beitrag 2 von 263
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Zitat: felixfoto01 14.06.24, 15:32Zum zitierten BeitragUm die Objektivthreads nicht zu überfordern, würde ich gerne ein anderes Thema starten, das letztendlich damit verknüpft ist.

Meiner Ansicht nach, ist der Bildaufbau die erste Priorität für gute Fotos. Wer die Muster für die Gestaltung und den Aufbau kennt, anwendet und auf seinen Fotos erkennt, wird die guten von den fast guten Bilder in seinem Portfolio trennen können. Wer den Bildaufbau anwenden kann, wird jeden Inhalt ansprechend fotografieren können.

Wenn der Bildaufbau passt, kann das Bild bis zu Unkenntlichkeit unscharf sein und wird immernoch wirken.


Grundsätzliche Zustimmung zu deiner These mit Bildaufbau vs. Schärfe. Wer wollte da auch widersprechen? Nur eine Frage: Was ist denn dann in deinem Thread das eigentliche Thema?
NikoVS NikoVS Beitrag 3 von 263
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Schärfe oder Unschärfe sollte zum Motiv passen. Und in Ergänzung dazu: Auch ein perfekter Bildaufbau muß nicht immer zwingend sein. Das Ziel: Ein Foto (oder Bild) muß im Best Case dem Fotografen und dem Betrachter gefallen.


verblüht verblüht NikoVS 21.08.23 6
NikoVS NikoVS Beitrag 4 von 263
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Hier war Unschärfe das Motto, das Thema oder das Ziel. Weiß es nicht mehr so genau.


Unschärfe Unschärfe NikoVS 21.02.21 15


Wie findet ihr das Ergebnis?
felixfoto01 felixfoto01   Beitrag 5 von 263
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Beide Bilder Deine Bilder, NikoVS, finde ich grandios und sie unterstützen meine These. Man könnte vielleicht sagen, dass je Unschärfer das (abstrakter) Bild wird, desto wichtiger ist der Bildaufbau. Vielleicht ist das ja auch ein Allgemeinplatz.

Dann wäre zu betrachten, ab wann Unschärfe nervt und ab wann nicht mehr.
NikoVS NikoVS Beitrag 6 von 263
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Zitat: felixfoto01 14.06.24, 16:47Zum zitierten BeitragBeide Bilder Deine Bilder, NikoVS, finde ich grandios und sie unterstützen meine These. Man könnte vielleicht sagen, dass je Unschärfer das (abstrakter) Bild wird, desto wichtiger ist der Bildaufbau. Vielleicht ist das ja auch ein Allgemeinplatz.

Dann wäre zu betrachten, ab wann Unschärfe nervt und ab wann nicht mehr.


Danke und - damit glaube ich auch dein Thema verstanden zu haben. Danke für diesen Thread!
NikoVS NikoVS Beitrag 7 von 263
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Zitat: felixfoto01 14.06.24, 16:47Zum zitierten BeitragDann wäre zu betrachten, ab wann Unschärfe nervt und ab wann nicht mehr.

Ein sehr guter, essenzieller und interessanter Ansatz. Das Thema kann spannender werden, als zunächst vermutet! Bin gespannt.
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 8 von 263
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Ich persönlich stimme Deiner These zu; besonders Deinem letzten Satz
Zitat: felixfoto01 14.06.24, 15:32Zum zitierten Beitrag...
Wenn der Bildaufbau passt, kann das Bild bis zu Unkenntlichkeit unscharf sein und wird immernoch wirken.
Als kleine visuelle Unterstreichung dieses Satzes mal eine Aufnahme von mir, wo mit langer Belichtungszeit gewollt Unschärfe im Bild "erzeugt" wurde, und dennoch erkennbar ist, was hier los war. ;-)
Jazz JamSession / 230610 - 01 Jazz JamSession /… Manfred Hunger 16.07.23 1
NikoVS NikoVS Beitrag 9 von 263
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Ich persönlich finde die Mischung - die jeweilige Ergänzung - aus Schärfe und Unschärfe auch spannend.


Haiku Haiku NikoVS 12.12.22 6 Stuttgarter Stäffele Stuttgarter Stäff… NikoVS 06.09.16 6 Lichter Lichter NikoVS 17.05.24 5 Staffel Staffel NikoVS 14.12.15 3 Straßenbahn Straßenbahn NikoVS 14.12.15 6
felixfoto01 felixfoto01   Beitrag 10 von 263
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Zitat: NikoVS 14.06.24, 18:32Zum zitierten BeitragIch persönlich finde die Mischung - die jeweilige Ergänzung - aus Schärfe und Unschärfe auch spannend.

ja, die haben was sehr poetisches.


Ich hatte mal experimentiert und komplett unscharf fotografiert:

Unscharf, abstrakt Unscharf, abstrak… felixfoto01 14.06.24 0
kmh kmh Beitrag 11 von 263
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Wie gut, das Geschmäcker verschieden sind.
Ich habe mal probiert, das Bild von weiter weg zu betrachten, aber meine Bude ist nicht groß genug.
felixfoto01 felixfoto01   Beitrag 12 von 263
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Es ging ja auch nicht darum, Schärfe in irgendeiner Form zu erzeugen. Sondern die Unschärfe so weit zu treiben, dass die Abstraktion sich in Formen, Farben und Positionen ergibt.
kmh kmh Beitrag 13 von 263
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Keine Kritik an Deinem Bild. Nur die Feststellung, dass ich mit solchen Aufnahmen meist nichts anfangen kann. Dir und anderen gefällt es. Würden alle das gleiche mögen, wäre es langweilig.
sonnje sonnje Beitrag 14 von 263
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Es ist wie immer etwas komplexer. Erstmal ist jede Aussage von jedem ein Resultat eigenem Emfindens. Es stimmt schon, dass der hier so genannte Bildaufbau in gewissen Fällen vor der Schärfe steht, aber halt nicht immer. Mir fallen da schon auch Beispiele bei meinen Fotos ein. Aber es kommt drauf an für was diese verwendet werden. Bei meiner Verwendung meiner Fotos hat Schärfe eine höhere Prio als Bildaufbau, wenn(!) zB mehrere Fotos gemacht wurden und ... leider ... bei den scharfen der Bildaufbau nicht so sehr gut passt wie bei dem unscharfen. Ein Typisches Pech gehabt. Es wird dann eines der scharfen genommen.

In einem Fotobuch über zB die Eifel, würde sich bei einem Motiv, bei dem ein scharfes Foto mit nicht so gutem Bildaufbau sowie ein unscharfes mit sehr gutem Bildaufbau,ebenso für das scharfe entschieden werden.

Das Thema hier ginge dann wohl vorwiegend um ästhetische Fotografien.

Zu unterscheiden wäre zudem zwischen Tiefen-Unschärfe (falsch fokusiert) und Bewegungs-Unschärfe. Das ist durchaus ein Unterschied. Bei Bewegungs-Unschärfe ist der Bildaufbau nicht so sehr wichtig wie bei Tiefen-Unschärfe.

Zudem wäre zu unterscheiden, ob diese Unschärfe ein Effekt ist.

Mir ist es auch schon passiert eben von einem Motiv nur ein unscharfes Foto zu haben. Dann wird das genommen. Bei kleinen Bildgrößen (auf der eigenen Website) fällt die Unschärfe auch weniger auf.

Wie schon erwähnt kann die Größe des print oder digital Fotos sehr viel ausmachen.

Der Bildaufbau sorgt dafür, dass bei Unschärfe die Patterns leichter erkannt werden, womit der Störfaktor sinkt. Würde der Bildaufbau nicht passen und das Foto wäre unscharf, ist der Störfaktor zu groß. Wobei es auch hier Ausnahmen im küstlerischen Bezug gibt.

Buchempfehlung zum Thema: "Der Beobachter im Gehirn" (Wolf Singer, Hirnforscher am MPI für Gehirnforschung).
Darin geht es um das Erkennen von Pattern (Muster), und die wissenschaftliche Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn ästhetisch funktioniert. Es ist keine Disertation. Es ist ein kleines schmales Taschenbuch und liest sich leicht mal eben so.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf_Singer
felixfoto01 felixfoto01   Beitrag 15 von 263
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Vielen Dank für die Buchempfehlung. Ich habe mir das Buch auf die Liste der zu lesenden Bücher getan.

In meiner Betrachtung von Bildaufbau zu Schärfe habe ich mich fotohistorisch orientiert. In der Malerei gelten die gleichen Grundsätze wie in der Fotografie. Der Pictorialismus legte besonderen Wert auf eine leichte Unschärfe der Fotos, man vermutet, dass einer der Begründer dieser Richtung einen Sehfehler hatte und daher sein Sehen als Basis genommen hatte. Nimmt man die Bilder von Robert Capa am Omaha Beach, sie sind in mehreren Dimensionen unscharf, verwackelt, man vermutet, dass die Negative zu heiß getrocknet wurden und die Emulsion leicht geschmolzen war. Die Bilder von Paul Fusco des "Funeral Trains", aus dem fahrenden Zug aufgenommen, mit viel Bewegungsdynamik. Was all diesen Bildern jedoch gemeinsam ist, ist ihr Bildaufbau, der eben nicht zufällig sondern harmonisch ist.

Schärfe in der Fotografie hat wirklich eine besondere Bedeutung mit der Digitalfotografie erhalten, vielleicht ein paar Jahre früher, als man die Auflösung mit Zeilenzählern zu messen begann.

Wenn wir uns jetzt die Muster betrachten, dann kann man bereits bei Kindern im Vorschulalter sehen, wenn sie ihre Welt malen, dass sie sich an bestimmte gestalterische Muster halten.

Diese Aussage hier kann man nicht überschätzen, sie trifft meines Erachtens nach den Punkt. Danke dafür.
Zitat: sonnje 15.06.24, 19:28Zum zitierten BeitragDer Bildaufbau sorgt dafür, dass bei Unschärfe die Patterns leichter erkannt werden, womit der Störfaktor sinkt. Würde der Bildaufbau nicht passen und das Foto wäre unscharf, ist der Störfaktor zu groß.
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