Marienverehrung im evangelischen Dom?
[Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg • 19. Oktober 2024]
Luther und andere Reformatoren haben die katholische Marienverehrung kritisiert.
Durch den Opfertod Christi sei das Erlösungswerk vollkommen und bedürfe keiner Ergänzung.
Maria sei die Mutter Jesu Christi, was man aber nicht als "Himmelskönigin" übertreiben müsse.
Luther waren auch die abergläubischen Votivgaben wie "Maria hat geholfen" ein Dorn im Auge.
In den römisch-katholischen und orthodoxen Kirchen gibt es natürlich weiterhin Marienaltar bzw. -ikone.
Die Hektik des Alltags hat allerdings dazu geführt, kein Gebet mehr zu sprechen.
Es geht viel schneller, "mal im Vorbeigehen" ein Licht anzuzünden.
Dieser moderne Brauch hat auch in vielen evangelischen Kirchen Einzug gehalten.
Dabei wird durchaus Maria angerufen, wie das beigestellte Schild ausweist, aber "nur" als Muttergottes.
Es ist im Prinzip eine ökumenische Gebetsform geworden, ohne das mittelalterliche Gemurmel.
So auch hier zu Füßen der vor der Reformation geschaffenen Madonna im südlichen Querschiff des Doms.
In den evangelischen Dom kommen auch viele katholische Touristen, die an diesem Ort "schnell beten" wollen.
Fotobock 27. Oktober 2024, 13:12
Leider sind Kirchen nicht immer offen zur Besichtigung. Das hat sich ein wenig verändert. Dabei sollte "das Haus Gottes" immer für alle Menschen zu betreten sein. Wenn ich in eine Kirche gehe, dann zünde ich gerne eine Kerze für meine Familie, Verwandten, Freunde, Bekannten und bete ein wenig. Die Ruhe in einer Kirche tut oft mal gut für eine Pause. Lg Barbaraheide09 26. Oktober 2024, 23:05
Was für ein Kult.LG A.
Rainer Willenbrock 26. Oktober 2024, 17:47
Schöne, klare Aufnahme und ein wie immer interessanter Text, das gefällt mir.Christof Hannig 26. Oktober 2024, 15:28
Eine interessante Information zu diesem Bild wie ich finde!!Viele Grüße
Christo f
ralf mann 26. Oktober 2024, 7:45
Wieder gute ausführliche Information über kirchliche Sitten und Gebräuche.Ich finde es gut, wenn katholisch Gläubige auch in eine protestantische Kirche gehen und denen sollte man auch ein wenig entgegenkommen. Gruß Ralf
Marina Luise 26. Oktober 2024, 6:57
Ich bin ja eher gegen diesen Schwulst und den Aberglauben, aber Kerzen anzuzünden finde ich, ist ein schöner und warmer Brauch - ein 'denken an' auch ohne schnelles Beten!Und zu Maria: Vor Jahren waren wir mal in Lyon in der Fourvière-Kirche und ich war sehr erstaunt, grade dort ein von der Kirche selbst angebrachtes Schild zu sehen auf dem erklärt wurde, dass die Jungfrauengeburt (unbefleckte Empfängnis) erst seit 1854 in einem Dogma der katholischen Kirche festgeschrieben wurde.
Wobei ich den Ausdruck 'unbefleckte Empfängnis' schon immer unmöglich fand - klingt ja so als würde der Mann die Frau bei der Empfängnis 'beschmutzen' - ist doch fies - als Mann wäre ich damit aber nicht einverstanden!