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Gleisvorfeld München Hbf

Gleisvorfeld München Hbf

7.061 11

makna


Premium (World), München

Gleisvorfeld München Hbf

Luftbild der frühen 60er Jahre von den Gleisanlagen im Vorfeld des Münchner Hauptbahnhofs:

Rechts die Hackerbrücke, die die Gleise in Nord-Süd-Richtung überspannt - daran
rechts angelehnt der im Bau befindliche Turm des Zentralstellwerks. Da dieses
im Oktober 1964 in Betrieb ging und man hier noch die Baugerüste sieht,
kann man die Aufnahme auf einen Zeitpunkt zwischen Frühjahr 1963
und Frühjahr 1964 einigermaßen datieren.

Die nördliche Gleisharfe, die bis zur Arnulfstraße geht (rechts überhalb dieser Straße die
Rotunde des alten Paketpostamts), gehört zur Güterabfertigung München Hbf mit
allen ihren Freiladegleisen. Bei den äußersten Gleisen links wurde dort
kurze Zeit später der erste Containerverlade-Terminal eingeweiht -
hier sieht man noch eine kleine Drehscheibe für Güterwagen
als Weichenersatz (was aus Platzgründen geschah).

Dort links am Eck von der Arnulf- und damaligen Maillingerstraße (heute heißt sie
in südlicher Richtung Helmholtz-, nach Norden nunmehr Marsstraße) steht
das ehemalige Verwaltungsgebäude der Lokomotivfabrik Krauss&Comp.,
die bis Mitte der 20er Jahre (bis zum Neubau in Allach nach der
Fusion von Krauss und Maffei) dort ihren Sitz hatte.

Die Gleisanlagen unten mit vielen Abstell-, einigen Freilade- und mehreren Rampengleisen
waren "München Egbf", der Eilgüterbahnhof von München. Hier erkennt man auch
eine kleine Güterwagen-Drehscheibe (was aussieht wie ein runder Teich).

An der Bayer- bzw. Landsberger Straße (unten), bei der Abzweigung der Grasserstraße zur
Hackerbrücke, sind noch die Braustätten von Hacker und Pschorr zu erkennen.
Geht man die Landsbergerstraße von dort nach links weiter, ist südlich
davon die Augustiner-Brauerei auszumachen, die auch heute
noch in dieser Form als bauliche Anlage erhalten ist.

(Archivbild - Luftbildaufnahme ohne Vermerk aus Privatsammlung)

Zum besseren Zurechtfinden hier ein Ausschnitt aus dem IRO-Stadtplan von 1964,
darunter dann per Kurzlink von t1p.de ein Ausschnitt von Google Maps:

Hbf bis Laim
Hbf bis Laim
makna


https://t1p.de/6f6q

Kommentare 11

  • Roni - raildata.info 14. Mai 2020, 11:57

    Hallo!

    Tolles Muster! :-)

    lg,
    Roni
  • Bernd Freimann 13. Mai 2020, 23:14

    Da wurden auch die Güter noch bis "mitten in die Stadt" geliefert und es mussten nur noch kurze Wege mit kleinen LKW oder Lieferwagen zum Empfänger überbrückt werden.
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • Matthias Buettner 13. Mai 2020, 21:56

    Erstaunliche Ausmaße nahm die Bahn damals noch ein.
    Für eingefleischte Münchner sicherlich ein hochinteressantes Bild.
    LG. Matthias
  • Dieter Jüngling 13. Mai 2020, 20:26

    Danach könnte man sich selbst heute noch orientieren.
    Gruß D. J.
  • Silvia Pax optima rerum 13. Mai 2020, 15:52

    Danke für die Erinnerung an meine Kindheit, das du es vielleicht auch für mich hier zeigst freut mich doch sehr, denn dort oben links bei der Güterabfertigung, hat mein Papa einige Zeit gearbeitet, bis er zum Ausbesserungswerk Freimann kam.
    Liebe und Grüße silvia
  • Reinhard Arndt 13. Mai 2020, 15:41

    Das sah damals schon ziemlich kompliziert aus. Heute sind die Gleisanlagen wahrscheinlich noch viel umfangreicher.
    Viele Grüße Reinhard
    • makna 14. Mai 2020, 8:12

      Leider sind die Gleisanlagen nunmehr drastisch zurückgestutzt - es gibt
      weder die Güterabfertigung (die Gleisharfen oben im Bild) noch den
      Eilgutbahnhof, und auch eine "Expressgut-Verladung" ist ein
      Begriff aus alter Zeit ... heute gibt es ups, FedEx, DHL etc.,
      und die Güter werden eben nicht mehr mitten in die
      Stadt geliefert (wie Bernd Freimann hier oben
      angemerkt hat), sondern es gibt "GVZs"
      und andere Logistik-"Zentren" weit
      außerhalb im ehemaligen Grün,
      und der Lkw-Verkehr hat
      zugenommen ... :-(

      ... da sehe ich auch keinen wahren Willen der Politik, das
      zurückzudrehen ... zu groß ist die Lobby der "Wörther"
      (=Mercedes-Benz-Lkw), von "Traton" (MAN/Scania)
      und den anderen Brummis plus Speditionen: Der
      langjährige Verkehrsminister Seebohm war der
      Schwager eines Groß-Spediteurs, und auch
      Lauritz Lauritzen war verwandtschaftlich
      mit diesem Gewerbe verbunden ... :-(

      ... und fast alle Verkehrsminister (bis auf Schorsch Leber !)
      waren und sind m.M.n. Nulpen, egal, welcher Partei sie
      angehör(t)en, von Gscheidle bis Tiefensee, von dem
      nachmaligen Chefautolobbyisten Wissmann zu
      Dobrindt und Scheuer ... übel wird mir da:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen_Verkehrsminister

      Zum Luftbild von 1963/64 habe ich mit einem Link zu Google
      Maps oben den Vergleich zum heutigen gleisberaubten
      Zustand hergestellt ... hier nochmals der Kurzlink:

      https://t1p.de/6f6q

      Aus dem Gelände der ehemaligen Güterabfertigung haben die
      "Immobilienentwickler" den "Arnulfpark" gemacht - Neubauten
      mit viel Gewerbe, Hotels, plus (überteuerte) Wohnungen:
      Nett dabei immerhin, dass dort auch Google residiert,
      nämlich nahe der Hackerbrücke ... das amüsiert
      die Gilde der Computer-"Hacker" ... ;-)))

      BG Manfred
  • Sigbert der Eisenharte 13. Mai 2020, 13:15

    Eigentlich kennt man solche Bilder leider meist als Aufklärungsbilder nach einem Bomberangriff.
    Schön mal in Friedenszeiten eine Senkrechtaufnahme in der Vorgoogleearth-Zeit zu sehen.
    VG DIrk
  • Jürgen Michael Walter Kemper 13. Mai 2020, 12:01

    Irre, verwirrend!
    LG Jürgen
  • Klaus Kieslich 13. Mai 2020, 11:22

    eine ganz starke Dokumentation....da hat sich im laufe der Zeit mächtig was verändert
    Gruß Klaus