(036) Vorbereitung

(036) Vorbereitung

Ich bin wieder auf der Straße, auf dem Weg, der langsam vom Herbst mit einer leichten, lockeren Decke aus Blättern bedeckt wird. Auch die Wege sehnen sich nach einer wärmenden Decke für den bevorstehenden Winter. Noch scheint der Winter weit. Und doch bereitet sich alles auf den Winter vor. Die Sonne schenkt meinem Weg die letzten, wärmenden Strahlen. Die Welt leuchtet, ich leuchte, weil eine Gedanke, eine Idee in mir reift. Noch ist es nicht an der Zeit diese Gedanken der Welt zu schenken, noch ist es nicht die Zeit der Reife. Ob die Welt für meine Gedanken reif ist? Ich bin reif für die Welt!

Sonne, Licht, Wärme. Ich nehme all dies in mich auf. Mein Leben braucht die Sonne, das Licht, die Wärme. Ich habe mich zu meinem neuen Leben bekannt. Jetzt werde ich mein Leben leben.
Ich schaue genau hin, sehe die Blätter, die sich bunt und farbig auf den Weg legen. Ich höre die Vögel, die mit voller Stimme an die wundervollen Tage des Sommers erinnern. Ich sehe Eichhörnchen, die freudig Vorbereitungen für den Winter treffen. Alles scheint perfekt, alles scheint den vollen Sinn des Seins erfasst zu haben.

Ab jetzt werden meine Romanhelden nicht mehr meine Gedanken beherrschen, die Hausfrauen nicht mehr auf meine Hilfe bei der Erfüllung ihrer erotischen Träume rechnen können. Ich habe mich abgenabelt, habe mich neu geboren.
In meiner Tasche, ganz tief unten, ruht eine Adresse, eine Fahrkarte für mein neues Leben. Ich mache mich unabhängig, weil meine Gedanken wertvoll sind und meine Worte mein Leben finanzieren werden. Aber es werden nicht mehr Worte meiner Gedanken und Sehnsüchte sein, sondern Worte meines Lebens. Ich bin aufgebrochen und erst jetzt verlasse ich den schützenden Hafen. Ich trage in mir den Kompass, die Sternenkarte. Ich greife nach den Sternen und weiß, die Reise wird lange dauern, wird lange sein.

Wie alles begann