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Dampflok P8  Posen 2455

Dampflok P8 Posen 2455

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aeroclock


kostenloses Benutzerkonto, Mönchengladbach

Dampflok P8 Posen 2455

am 09.05.2024 am Bahnhof Schluchsee bei der 3-Seen-Bahn

Preußens Gloria:
Dampflokomotive „Posen 2455“
Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Maschinentechniker Robert Garbe (1847 –
1932) in der „Königlichen Eisenbahndirektion Berlin“ eine neue Dampflokomotive, die später
als „Gattung P 8“ bezeichnet und als technische Meisterleistung in die Eisenbahngeschichte
eingehen sollte. An den Zeichentischen entstand eine leistungsfähige und zugleich robuste
Lokomotive, die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern auch im
Schnellzugdienst einsetzbar war. Zwischen 1906 und 1939 wurden insgesamt 3948
Dampflokomotiven der Baureihe P 8 gebaut, die unter anderem auch nach Polen, Litauen
und Rumänien geliefert wurden.
Die Lokomotive mit der Bezeichnung „Posen 2455“ wurde im März 1919 von den Linke-
Hofmann-Werken in Breslau an die Preußische Staatsbahn abgeliefert und ein Jahr später in
die „Deutsche Reichsbahn“ eingegliedert, die als Folge des ersten Weltkrieges aus den
einzelnen Ländereisenbahnen geformt worden war. Zunächst wurde die „Posen 2455“
vermutlich beim Bahnbetriebswerk Glatz rund 80 Kilometer südwestlich von Breslau
stationiert und zog Personenzüge durch Schlesien. Im August 1926 wurde die Lokomotive
dann an die Rumänischen Staatseisenbahnen verkauft, wo sie die Betriebsnummer
„230.094“ erhielt. Über Jahrzehnte hinweg dampfte die „Preußin“ nun mit ihren Zügen durch
die Karpaten, die Walachei und Transsilvanien. Sie überstand den Zweiten Weltkrieg
unbeschadet und wurde erst im Jahr 1974 im rumänischen Fetesti nach rund 55 Jahren
Dienstzeit aufs Abstellgleis geschoben.
Die Rückkehr nach Deutschland
Nach dem Ende der Diktatur in Rumänien im Jahr 1989 entdeckte der deutsche
Unternehmer Manuel Jußen die abgestellte Lokomotive. Nach zähen Verhandlungen schloss
Jußen im Frühjahr 1998 einen Kaufvertrag, ließ die Lokomotive in Rumänien restaurieren,
betriebsfähig herrichten und weitgehend in den Ablieferungszustand zurückversetzen. Mit
ihrer alten Bezeichnung „Posen 2455“ trat die Lok dann im August 2001 ihre „Heimreise“
nach Deutschland an, wo sie seither vor Museumszügen im ganzen Land nicht nur
Eisenbahnfans begeistert. Bekannt wurde sie vor allem mit dem „Zug der Erinnerung“, der
als „rollende Ausstellung“ von 2007 bis 2013 an die Deportation von mehreren
hunderttausend Kindern in die nationalsozialistischen Konzentrationslager erinnerte.
Technische Daten
Bauart: 1?C h2
Spurweite: 1435 mm
Hersteller: Linke-Hofmann-Werke, Breslau Kassel
Baujahr: 1919
Länge über Puffer: 18.602 mm
Gewicht: 76,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Leistung: 868 kW
Eigentümer: Manuel Jußen
(Infos von: www.bahnpark-augsburg.de)

Kommentare 3

  • Vir Tuell 20. Mai 2024, 23:47

    Die P8 hat eine HG von nur 100 km/h. Für diese Geschwindigkeit ist sie zugelassen. Sie ist zwar in der Lage kurzfristig 110 km/h zufahren, weil sich bei dieser Geschwindigkeit die Achslager der Vorlaufachsen übermäßig stark erwärmen, wurde die HG auf 100 km/h festgesetzt und die P8 somit als Personenzuglokomotive deklariert.
    • aeroclock 21. Mai 2024, 17:50

      Danke für die Info, Beschwerden bitte direkt an den Bahnpark Augsburg  ;-)))  .
    • Vir Tuell 21. Mai 2024, 19:38

      Wenn der Bahnpark falsche Infos verbreitet ist das nicht mein Problem.  Ich habe nur freundlich darauf hingewiesen, daß die P8 nicht 110km/h fahren darf. Ich habe selbst 20 Jahre eine P8 gefahren.