Gudrun und Johannes


Premium (Pro), Franken

gestutzte Eiche

Wie haben sie dich, Baum, verschnitten
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Roheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt,
Und allem Weh zu Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.

Hermann Hesse

Foto: Gudrun
Südfriedhof Nürnberg ~ Januar 2013

Kommentare 10

  • Babarella 30. Januar 2013, 10:59

    Der arme verstümmelte Baum, doch es sieht gut aus, wie die Zweige bizarr in den Himmel ragen.
    Babarella
  • Hartl Johann 25. Januar 2013, 10:57

    Was die Natur so alles bringt.
    Gut gesehen.
    VG Hans
  • HEI-RUE 23. Januar 2013, 1:47

    Die Aufnahme aus dieser besonderen Perspektive gefällt mir sehr gut. Das Gedicht dazu ist so passend ! Das er als natürlicher Schutz für die Tierwelt dient, ist allerdings schön !!!
    Liebe Grüße von Heidi :-))
  • Horst-W. 22. Januar 2013, 11:07

    Ein Regenschutz also ... das macht Sinn! Schön, dass man ihn stehen lässt und er so noch Tieren ein Zuhause geben kann!
    LG Horst
  • Gudrun und Johannes 22. Januar 2013, 10:39

    @Margareta
    @Horst,
    in der Tat will man den alten Baumstamm vor Regen bzw. Nässe schützen. Der Stamm ist an mehreren Stellen hohl und beherbergt in diesen Höhlen Tiere. Genaueres versuchen wir über den NABU zu erfahren, bzw. selber zu beobachten.
    Der Südfriedhof ist ja als Park angelegt und es gibt sehr viele alte Bäume. Wir wohnen in der Nähe und gehen oft dort spazieren. Dabei haben wir schon Grünspechte und einen noch selteneren Schwarzspecht gesehen.
    Danke für Euer Interesse!
    ...und liebe Grüße
    Gudrun und Johannes
  • Margareta St. 20. Januar 2013, 17:46

    ...Wie haben sie dich, Baum, beschnitten..
    Ein wenig darf er noch bleiben, dann kommt die Säge.
    Auch wenn man ihn durch das Brett vor Regen schützen will, seine Zeit ist bald vorbei. Sehr schön, vor allem mit dem Gedicht.
    Lieben Gruß
    Margareta
  • Rolä 19. Januar 2013, 20:56

    Traumhaft schönes Foto*******super gemacht!!!
    Lieber Gruss und ein schönes Wochenende wünscht Dir Roland
  • Uschi D. 19. Januar 2013, 20:08

    hallo gudrun...
    wie recht du doch hast...
    gesucht und gefunden...

    schöner wie hesse kann man dein bild nicht beschreiben...
    wahre worte... und so passend...

    glg u. ein schönes restwe... uschi

    ps.. mein apfelbaum sieht auch so ähnlich aus... ;-)
    der nachbar war`s... heul... :-)))
  • Gudrun und Johannes 19. Januar 2013, 18:23

    @Horst, es ist hoch oben, keine Ahnung wofür. Ich werde mal bei der Friedhofsverwaltung nachfragen. Interessiert mich auch.
    LG Gudrun
  • Horst-W. 19. Januar 2013, 18:21

    Das sieht ja bizarr aus ... wofür das Brett wohl ist?
    LG Horst

Informationen

Sektion
Ordner Gedichte Geschichten
Views 7.031
Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Exif

Kamera NIKON D300S
Objektiv ---
Blende 7.1
Belichtungszeit 1/250
Brennweite 50.0 mm
ISO 200