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Ehemaliges Braunkohlebergwerk am Himmelsberg (ca. 490 m ü. NN)

Ehemaliges Braunkohlebergwerk am Himmelsberg (ca. 490 m ü. NN)

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Dirk Himmelmann


kostenloses Benutzerkonto, Kleinlüder

Ehemaliges Braunkohlebergwerk am Himmelsberg (ca. 490 m ü. NN)

Nordwestlich von der Ortslage Giesel erhebt sich der 489,1 m hohe Hausberg, der „Himmelsberg“, der vulkanischen Ursprungs und dem Vogelsberg zuzuordnen ist. Unter dem Basaltgestein aus frühgeschichtlicher Zeit lagert in geringen Tiefen Braunkohle, die in der Zeit vor 1900 schon einmal in unbedeutendem Umfang abgebaut wurde. Der zweite Versuch das Braunkohlevorkommen gewerbsmäßig abzubauen wurde Anfang der 20. Jahrhunderts unternommen. Der Stollen wurde auf der Höhenlinie 450 m ü. NN, von der „Bergwerksstraße“ horizontal durch den anstehenden Buntsandstein in das Berginnere des „Himmelsberges“ getrieben. Zu Tage gefördert wurde die Braunkohle über eine Gleisanlage mittels Bergbauloren (offene Güterwagen) einer Feldbahn. Sehr bald wurde jedoch festgestellt, dass die Braunkohle noch einen zu geringen Heizwert hatte. Man sagte, die Kohle sei tausend Jahre zu jung.

In der Heimatforschung ist verzeichnet, dass 1919 der aus Giesel stammende 16-jährige Eduard Heil beim Einfahren in den Stollen tödlich verunglückte. Bei der Einfahrt zur Wetterkontrolle unter Tage, auf der sich Heil befand, entzündeten sich in den Stollen eingetretene Gase durch die offene Grubenlampe (offene Flamme). 1920 wurde die Schachtanlage dann endgültig geschlossen. Heute noch sind der Schachteingang, Fundamente der Schachtanlage und die Abraumhalde sichtbar. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts befanden sich noch Reste von Gleisanlagen der Förderbahn vor dem Stolleneingang. Danach war der Schacht- und Stolleneingang zusammengefallen und nicht mehr begehbar. Nach der Ausweisung des „Himmelsberges“ zum Naturschutzgebiet im Jahre 1980, ist der Stolleneingang -der sich am Rande des Naturschutzgebietes an der so genannten Bergwerksstraße befindet- durch die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel, wieder geöffnet worden und mit einem Holzverbau verschlossen worden. Der Stollen dient heute als Fledermausrefugium.

Kommentare 1

  • Hans Pfleger 11. März 2013, 19:43

    Wieder was gelernt - hätte ich dort auch nicht vermutet. Danke für die interessanten Infos,
    Gruß Hans

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