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Die alte Wacht auf dem Weg nach Großarl

Die alte Wacht auf dem Weg nach Großarl

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Kerschhackl Hans-Peter


Premium (Pro), St. Johann/Pg.

Die alte Wacht auf dem Weg nach Großarl

Ein lang gehegter Fotowunsch ging heute in Erfüllung!
Einmal die Alte Wacht zur Adventzeit zu fotografieren, heute hatte es genau gepasst.
Nach dem Besuch des Großarler Adventmarkt, den ich jeden empfehlen kann, machte ich noch rast bei der Alten Wacht.

Kleine Info aus Salzburg-wiki:
Lage

Die Maut- und Talsperre „Alte Wacht“ liegt am Eingang des Großarltals in der Katastralgmeinde Au, oberhalb des Stegbachgrabens an der Großarler Landesstraße.

Die 1566 direkt in den Fels geschlagene (alte) Großarler Straße führt direkt durch das Bauwerk hindurch. Seit dem Bau der modernen Stegbachbrücke in den 1990er Jahren liegt die Alte Wacht taleinwärts gesehen links der Brücke.
Architektur

Nach Sanierungen in den Jahren 1802 und 1835 zeigt sich das Gebäude seither als zweigeschossiger, rechteckiger Holzblockbau mit Walmdach. Das Untergeschoss ist talseitig gemauert und verputzt. Die letzte Sanierung 1990 hatte keinen bauveränderlichen Einfluss auf das Haus.
Geschichte

Der Name „Steg“ wurde urkundlich erstmals 1330 erwähnt. Späteren Datums sind die Bezeichnungen „Stegenwacht“ und „Wachtstegen“. Zurückführen lässt sich der Name auf einen schmalen Holzsteig, über den der Weg in das Tal um den Felsen herum führte, an dem das heutige Wachtgebäude steht.

Die Wacht wurde im Zuge des durch Erzbischof Johann Jakob Khuen von Belasi angeordneten Baus einer schmalen Straße ins Großarltal im Jahr 1566 als Maut- und Ausfuhrkontrollstation errichtet. Der Straßenbau war bedingt durch den Goldbergbau in Hüttschlag, der damals eine der wichtigsten Einnahmenquellen des Erzbistums Salzburg darstellte, notwendig geworden um die Versorgung der Bergleute und die Ausfuhr der Abbauprodukte zu gewährleisten. Zuvor war das abgelegene Tal nur über einfache Saum- und Gehwege erreichbar.

Die Alte Wacht hatte ursprünglich die Funktion die Warenein- und Ausfuhr zu überwachen und den Warenschmuggel einzudämmen. Doch schon 1655 wurden der Wacht Soldaten zugeteilt um die Ausbreitung der Pest zu verhindern. Etwa um 1680 wurde das alte Gebäude abgetragen neu errichtet. Ab 1682 wurde ein ständiger Wachtposten im Gebäude stationiert.

Während der Protestantenvertreibung unter Erzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian (1731-1733) hatte die Wacht erneut eine militärische Funktion zu erfüllen, da ein Aufstand der vielen Anhänger des lutherischen Glaubens aus Großarl und Hüttschlag befürchtet wurde.

Im 19. Jahrhundert fungierte die unweit der Gemeindegrenze zwischen Großarl und St. Johann gelegene Alte Wacht als Gaststätte für die zwischen den beiden Orten verkehrenden Pferdefuhrwerke. 1905 übertrug der Wachtwirt und spätere „Moarbauer“ Alois Promegger die Konzession auf die etwa 400 Meter entfernt liegende „Neue Wacht“. 1912 verkaufte er das Wachtgebäude an den Landesausschuss des Herzogtums Salzburg. Bis 1946 diente das Gebäude schließlich als Dienstwohnung für den Wegmacher der Großarler Straße.

Aufgrund des wachsenden Autoverkehrs und der geringen Durchfahrtshöhe des inzwischen unbewohnten und funktionslosen Gebäudes wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer öfter über eine Schleifung der Alten Wacht nachgedacht. Erst in den frühen 1990er Jahren konnte mit dem politischen Beschluss zum Bau der neuen Stegbachbrücke die Zerstörung des Baudenkmals verhindert werden.

Kommentare 7

  • Toni Laireiter 8. Januar 2018, 15:59

    Klasse Aufnahme. Traumhaftes Bild.
    Ich bin noch nie zu so einer Zeit da gewesen.
    Als ich 1973 nach Deutschland gezogen bin, ging der Verkehr da noch durch.
    Gruß Toni
  • Lissi - Elisa 6. März 2014, 22:32

    Wunderschöne Aufnahme... Jetzt fehlen mir die Worte.. wowww..

    lissi
  • Wolfgang Zerbst - Naturfoto 9. Dezember 2013, 10:16

    Hallo Hans-Peter.
    Super Foto, gefällt mir.
    Vg. Wolfgang
  • Segura Carmona 8. Dezember 2013, 23:28

    Magnífica imagen de gran belleza, Excelente calidad de luz y color, Bella imagen recuerda,,, que he estado en esa ciudad 10 días y es ahí donde me llevaron a ver el León de Salzburgo
    Un abrazo Hans.
  • Othmar W. Mayer 8. Dezember 2013, 22:02

    Servus Hans-Peter,
    Gratuliere zu dieser stimmungsvollen, winterlichen Nachtaufnahme. Danke, dass Du uns ein Nachlesen unter
    http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Alte_Wacht
    erspart hast.
    Der Hinweis von Woodhy regte mich an, meinen Forschertrieb auszuleben. Ich fand:
    Literatur
    • Michael Laireiter: Heimat Großarl. Seiten 51-55. Großarl 1987
    • Walter Schlegel & Friederike Zaisberger: Burgen und Schlösser in Salzburg. Pongau, Pinzgau und Lungau. Seiten 30-31. Wien 1978.
    Freundschaftliche Grüße
    Othmar
  • VALEUR 8. Dezember 2013, 20:21

    Vielen Dank Hans Peter ,
    für diese fantastische winterliche Fotografie,und Deine zusätzliche ausführliche Beschreibung verdienen bei mir den Stern (Favorit)...mit Kompliment & Gruß aus Münster/Westf.

    > unter Schlagworte : Woodhy..kommt man auch in meine Galerie. <

    Folgt man dem Durchgang der -Alten Wacht- so kommt man, zu ebenfalls geschichtlich erwähnten , Höhlen...in denen ich schon Fledermäuse fotografierte.
    Auf eine Fortsetzung zu einer Grossarl Serie freue ich mich besonders.
    >Der Text ist mir sehr vertraut aus dem Buch -Heimat Grossarl- an den vielen historischen Chroniken war Dr.Fiala, als Heimatforscher sehr akribisch beteiligt.
  • Nscho-tschi 7 8. Dezember 2013, 20:15

    Eine wunderbare Nachtaufnahme des historischen Gebäudes , auch der Text dazu ist interessant
    lg Rosi

Informationen

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Ordner Winterbilder
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Exif

Kamera NIKON D300
Objektiv ---
Blende 5.6
Belichtungszeit 0.8
Brennweite 28.0 mm
ISO 200

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