Wolfgang P94


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Das Tor zur Krupp-Stadt(2)

Das Foto ist vom Juli 2007, Aufnahmestandort war das Dach des alten Karstadtparkhauses.

Das Tor zur Krupp-Stadt
Die Krupp-Stadt, die sich aus der Keimzelle der Gussstahlfabrik seit 1826 entwickelte, war ein stadtähnliches Gebilde, das aus Industrieanlagen, Arbeitersiedlungen, Versorgungs- und Verkehrsanlagen bestand. 1871 war die Fabrik bereits das größte Unternehmen des Kontinents. Die Fläche,
1861 erst halb so groß wie der mittelalterliche Stadtkern Essens, war bis 1873 auf das Zwanzigfache gewachsen. Diese riesige Industrielandschaft, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts im Norden bis zum Rhein-Herne-Kanal ausdehnte, fand durch den Zweiten Weltkrieg ihr jähes Ende.
Das heutige „Colosseum“, das Ikea-Parkhaus und die Verbindungsbrücke zwischen den Gebäuden bilden den heute erhaltenen Rest der alten Krupp-Stadt. Hier befand sich das „Eingangstor“ zu den Produktionsstätten.
Die 8. Mechanische Werkstatt wurde in den Jahren 1900/1901 gebaut. In dieser Backsteinhalle stellte Krupp Lokomotivrahmen und Kurbelwellen für Schiffe her. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der Firma AEG gemietet und später gekauft. Seit 1996 dient das „Colosseum“ als Musicalhalle. Die äußere Fassade und das Stahlskelett im Foyer blieben bei dem denkmalgeschützten Gebäude vollständig erhalten. Der Theaterraum wurde als „Raum im Raum“ in das Mittelschiff der dreischiffigen Halle hineingebaut.
Das Press- und Hammerwerk Ost, erbaut von 1915-1917, bildete zusammen mit der 8. Mechanischen Werkstatt ein architektonisch repräsentatives Ensemble. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die damals größte Schmiedepresse der Welt demontiert und nach Jugoslawien transportiert, dort jedoch nie aufgebaut. Seit 1992 wird die denkmalgeschützte Halle von Ikea als Parkhaus genutzt.
Die Eisenbahnbrücke
Zwischen der 8. Mechanischen Werkstatt und dem Press- und Hammerwerk befand sich eine Eisenbahnbrücke, die als Teil der Werkseisenbahn über die Altendorfer Straße führte und in den Jahren 1872 bis 1874 gebaut wurde. Heute sind von der historischen Brücke nur noch die Stahlträger vorhanden.
Quelle: Info-Tafel vor dem heutigen Ikea-Parkhaus
http://www.route-industriekultur.de/themenrouten/tr05/8.-mechanische-werkstatt.html
http://www.route-industriekultur.de/themenrouten/tr05/press-und-hammerwerk-ost.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Achte_Mechanische_Werkstatt


In dem hellen Gebäude weiter hinten waren glaube ich einmal die Opti Werke (Reißverschlüsse etc.) ganz im Hintergrund die Kruppsche Hauptverwaltung.

Kommentare 35

  • DereL 18. März 2022, 22:04

    Ruhrpottromantik, früher eine dunkle Straße zwischen Fabrikmauern, dahinter das Turmhaus (hier schon abgerissen), die Krupp-Hauptverwaltung.
    VG
    DereL
  • Analogdigital 9. März 2022, 18:21

    Top…Text sehr gut..
  • Michael Hesse 1. März 2020, 17:11

    Eine sehr gelungene Aufnahme vergangener Architektur mit Charme. 
    Michael
  • Uwe Vollmann 29. August 2018, 13:19

    Hallo Wolfgang, es wird höchste Zeit, dass ich mich mal wieder bei Dir melde und mich recht herzlich für Deine vielen Anmerkungen bedanke, über die ich mich immer ganz besonders freue! Ich würde gerne auch mehr Anmerkungen schreiben, da aber meine Zeit am Computer gesundheitlich sehr begrenzt ist und ich froh bin, wenn ich noch wenigsten selbst einige Bilder bearbeiten und hereinstellen kann, umso mehr freue ich mich daher aber über Deine Treue, die ich sehr zu schätzen weiß!
    Deine hier gezeigte Aufnahme von meiner Heimatstadt Essen gefällt mir ganz besonders gut, erinnert sie mich doch wieder an meine Schulzeit, die ich in Essen verbringen durfte! Umso länger ich nun von Essen entfernt hier in Österreich lebe, umso häufiger denke ich an Essen, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe und so freue ich mich jetzt im Alter ganz besonders über Deine Aufnahmen von dieser mir ans Herz gewachsenen Stadt! Aber auch Deine anderen Aufnahmen, vor allem von den bereits in Vergessenheit geratenen Industrieanlagen und von den so fantastisch wiedergegebenen Ruhrpottansichten, bin ich immer wieder ganz begeistert! Dein Stil der von Dir überarbeiteten Aufnahmen sagt mir sehr zu und lässt mich häufig vor Neid erblassen, denn auch ich würde gerne mal wieder ins Ruhrgebiet reisen und da mir dies natürlich nicht möglich ist, genieße ich Deine Bilder umso mehr!
    LG Uwe
  • Reinhard Gebauer 12. April 2009, 22:00

    Eine sehr interessante Aufnahme.
  • Tobias Dahlhaus 23. Februar 2009, 22:24

    Sauber Wolfgang, die Aussicht ist theoretisch zwar noch da, aber wie kommt man auf das Dach des Limbecker-Planet-Terror-Konsum-XXL-Megaprotz-Tempels? :-)
    Ich weiß: Wir warten einfach, bis die das Ding wieder abreißen... :-))))
    Super Foto!

    Viele Grüße
    Tobi
  • Bergfee 23. Februar 2009, 16:38

    Klasse Blick und Szene.
    LG Eva
  • Thomas Thomitzek 23. Februar 2009, 13:40

    Find ich noch besser als deine erste Version.
    LG Thomas
  • Rainer Küpper 23. Februar 2009, 9:39

    Stadtgeschichte festgehalten
    Super in S/W
    LG
  • Projekt X 23. Februar 2009, 6:47

    Ein klasse Bild aus Essen!
    Herrlich in s/w.
    viele Grüße
    X
  • Finz van Skrzeba 23. Februar 2009, 5:39

    toller Blick
  • Ingo Höppner 23. Februar 2009, 0:09

    Einfach eine perfekte S&W Aufnahem!!!!!
    LG Ingo
  • Willi H 411 22. Februar 2009, 21:46

    Schon so oft darunter hergefahren oder gegangen. Aber von deinem Blickpunkt sieht es wieder ganz anders aus.
    Immerhin hat Essen hier mal ETWAS Gutes geschaft, indem diese alten Fabrikhallen einer anderen Bestimmung übergeben und somit erhalten wurden.
    Daraus sollten die Verantwortlichen doch lernen?
    VG Willi
  • Lisa162 22. Februar 2009, 21:20

    Wunderbarer Überblick, sehr schön gewählter Ausschnitt und interessante Infos! +++
    Das gefällt mir total und ist von beneidenswert guter Qualität.
    LG Lisa

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Ordner Essen
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