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Niedes


Premium (Basic), Ostfriesland

Blicke II

Ich war im Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg. Habe mir mit großem Interesse die aktuelle Ausstellung von Peter Lindbergh angesehen. Bei dieser Aufnahme war ein ca. 30qm großer Raum mit den Portraits des zum Tode verurteilten Häftlings Elmer Caroll ausgestellt. Die "Doppelbelichtungen" entstanden durch die Spiegelungen der einzelnen Aufnahmen von den gegenüberliegenden Seiten. Es waren hier sehr intensive Aufnahmen.
Aufnahme erfolgte mit einem Olympus-Zuiko "Analog-Objektiv". 50mm Festbrennweite 1:1,4.
Blende 2,8.

Kommentare 9

  • Anna Metz 30. Oktober 2020, 21:12

    ich habe es nur 30 Sekunden in dem Raum ausgehalten...
  • Dorothee 9 19. August 2020, 17:31

    Hmm. Darf Kunst alles? Mit einem zu Tode verurteilten Menschen? Aber es war ja alles schon da: Aidskranke, Magersüchtige, Sterbende.
    • Niedes 20. August 2020, 10:04

      Das ist eine durchaus berechtigte Frage....aus meiner persönlichen Sicht ist hier lediglich ein verurteilter Mann zu sehen und nicht seine grausame Tat(en). Es ist für mich legitim, dass wir uns mit einem solchen Thema auseinandersetzen... und wenn es nur um die anschließende Diskussion: über das pro oder contra zur Todesstrafe geht. Ich finde das hatte Olivero Toscani für die Benetton-Kampagne auch sehr eindrucksvoll gezeigt.
    • Dorothee 9 20. August 2020, 13:40

      Nun bei Toscani gings indirekt auch um Werbung für Benetton, die Firma wurde mit einen Schlag so richtig berühmt.  Ich hatte mir mal das sehr dezent und beeindruckende Buch einer Fotografin über Sterbende mir angeschaut. So etwas finde ich etwas anderes, als wenn jemand das im großen Rahmen aufzieht wie in einer Ausstellung. Mir kommt das immer so vor, als würde der Künstler/die Künstlerin daheim grübeln "Hmm, was mache ich als nächstes, was war noch nicht da, womit könnte ich Aufmerksamkeit bekommen...." Verstehst du, was ich meine?
    • DereL 3. Februar 2021, 22:18

      #Dorothee 9:
      Kann man kontrovers diskutieren, man sollte sich aber vorher informieren. Die Arbeit nennt sich "Testament" und thematisiert hier die komplexe Frage nach "Schuld". Der zum Tode verurteilte Elmer Carroll stellt sich mit dem Betrachter dieser Frage, indem wir sehen können, wie er sich selbst über 30 Minuten in einem Einwegspiegel betrachtet. Das kann unerträglich sein, sich im Spiegel zu betrachten und auf der anderen Seite jemandem 30 Minuten lang ins Gesicht zu schauen und danach zu fragen, wo, wie und ob beim Gegenüber das "Böse" zu erkennen ist.
      Ja, einige Künstler grübeln über existentielle Fragen.
      Ein Tipp: Schau Dich mal 30 Minuten unter einer existentiellen Fragestellung nach Dir selbst in einem Spiegel an. ;-)
  • ayla77 16. August 2020, 7:19

    Das stelle ich mir wirklich interessant vor, wie Du das beschreibst. Den Effekt mit den Spiegelungen finde ich klasse. Lg, Bettina
  • anne gattlen 10. August 2020, 17:44

    Eindrücklich 
    Lg 
    anne
  • Bruder J. 10. August 2020, 13:10

    Ja. Es ist schon eine beeindruckende Ausstellung.
    Beste Grüße. Thomas .