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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

2020

Ein gesundes und unfallfreies neues Jahr!
A healthy and trouble-free New Year!
Une nouvelle année saine et sans blessures !
¡Un año nuevo saludable y sin accidentes!
S Nowym godom – sdorowym i bjesawarijtschnym!

Dieses Detail eines Grabsteins aus rotem Buntsandstein findet man auf Deutschlands einzigem Sippenfriedhof.
Er befindet sich bei Lautertal-Meiches auf dem Totenköppel, einer 559 m hohen Vulkankuppe im Geopark Vogelsberg.
Zwei Dutzend sogenannte Sippengrabsteine sind dort um eine frühgotische Kapelle herum platziert.

So wurden bis vor 300 Jahren alle Mitglieder der Meicheser Familien in ihren jeweiligen Sippengräbern beigesetzt.
Auf den barocken Grabsteinen sind demnach alle engen Angehörigen der Familie abgebildet: Vater, Mutter und Kinder.
Dieser Grabstein ist insofern eine Kuriosität, denn er zeigt die Angehörigen nicht in einer Reihe wie die anderen Steine.

Zu sehen ist der Vater, der offenbar beim Obstpflücken von einem der Bäume im Hintergrund stürzte.
Die Mutter mit Brautkrone hält ihren toten Gatten wie Maria ihren Jesus in einer Pietà, gesäumt von sieben Kindern.
Rechts steht die älteste Tochter in der nordhessischen Jungferntracht mit Dutthaube, dem Vorbild des Rotkäppchens.
Das kleine Kind unmittelbar links vom Vater hat über seinem Kopf ein Kreuz, war also wohl schon zuvor gestorben.
Ich finde diese Familie, ihres Ernährers beraubt, sehr anrührend, wie sie da auf einer schwebenden Wolke trauert.

[Verwendeter Schraffurfont: "Little Bird Medium" von der schweizerischen Schriftdesignerin Maria Beni]

Kommentare 19

  • Christof Hannig 2. Januar 2020, 17:29

    Das wünschen wir Dir auch!!!
    Eine sehr interessante Szenerie und Beschreibung die Du hier zeigst!!!
    Viele Grüße
    Christo f
  • dotroom 2. Januar 2020, 1:52

    Ich hoffe du bist gut angekommen. Danke für die Grüße.
    Jeder Tag ist eine Herausforderung.
    Grüße Marco
  • gelbhaarduisburg 1. Januar 2020, 8:11

    Dieter, das ist verdammt interessant! Sehr schönes Neujahrsfoto!
  • Hannes Gensfleisch 31. Dezember 2019, 22:18

    Lieber als den viel strapazierten Rutsch wünsch' ich Dir und uns allen ein rundes 2O2O.
    Und schau' gleich mal, wer Maria Beni ist. ;-)
    • Hannes Gensfleisch 1. Januar 2020, 15:00

      Stilistisch kann man diesen Grabstein wohl kaum eindeutig zuordnen, auch die Kleidung gibt da zuwenig Aufschluss. Eine gute Arbeit jedenfalls.
      Sippengräber sind an sich nichts so Besonderes, wir z.B. haben eine Gruft, die ich anhand der Grabsteine über sechs Generationen zurück verfolgen konnte, ich zähle zur siebten.
      Ich habe von Maria Beni auch weiter nix gefunden, etwas komisch eigentlich.
      Schrift derart zu skizzieren, also einen Umriss zu schraffieren, ist uns übrigens in der Ausbildung streng verboten worden.
    • smokeonthewater 1. Januar 2020, 16:48

      Im Unterschied zur Gruft, wo jeder sein eigenes beschriftetes Grab erhält, werden im Sippengrab die Leichen wohl übereinander gestapelt, bis es voll ist. Namen stehen nicht dran, stattdessen Familienwappen oder Symbole, Verwandtschaftsgrade oder die Story ihres Hinscheidens. An einem einzigen Grab erschien die Zahl 1697, was das Jahr des Einrichtens der Grabstelle bedeuten dürfte.
      https://my.hidrive.com/share/7aj9jejmci

      Was in der Ausbildung verboten ist, ist im Leben danach eben erlaubt. Solche Deko-Schriften sind ohnehin nicht für Bücher usw. geeignet.
    • Hannes Gensfleisch 1. Januar 2020, 18:57

      Nee, in unserer Gruft wurde auch kräftig gestapelt. Es passten nur zwei nebeneinander, normalerweise Ehepaare, ansonsten übereinander. Zufällig haben sich meine Ahnen beim Ableben alle an die richtige Generationenfolge gehalten, ansonsten gäb's Durcheinander. Der Unterschied zu den Meicheser Sippengräbern könnte aber sein, dass bei uns immer nur der älteste Sohn samt Ehegesponst Platz nahm, allfällige Geschwister bekamen anderswo ihre letzte Ruhe.  
      Für die vielen Fotos hab' Dank, die muss ich mir nächstens mal genauer anschauen. Auf den ersten Blick sieht das meiste recht barocken aus.
    • smokeonthewater 1. Januar 2020, 19:45

      Die Unterschiedee sind vor allem die Relief-Darstellung der Familie in einer Reihe, möglichst noch der Größe (dem Alter) nach geordnet, auf dem Grabstein und dass keine Namen genannt werden.

      Barock, wie ich schon sagte. Die gerundeten "Giebel" und die gedrehten "Säulen" sind eindeutig. Von der Renaissance her kommt aber noch die epithaphenhafte "Informationsaufbereitung".
  • Sabine Rogner 31. Dezember 2019, 20:00

    Guten Rutsch wünscht Dir (aber nicht auf Glatteis)

    Sabine
  • le-Lys 31. Dezember 2019, 19:50

    Danke für die Neujahrswünsche. Die Szene und der Spruch sind ja wirklich kurios, vielleicht versuchte man so, die Bitterkeit des Lebens ein wenig zu ertragen. Auch nicht wörtlich gerutscht weiß man nie, wo man mal ankommt, aber wünschen kann man sich doch viel: Ein gutes neues Jahr!
    • smokeonthewater 1. Januar 2020, 2:23

      Vielen Dsnk.

      Es war vielleicht einfach besondere Trauerarbeit im bäuerlichen Umfeld. Wobei manche Steine ein Familienwappen trugen, es also keine armen  Bauern waren.
  • † smokeybaer 31. Dezember 2019, 19:29

    Danke Dir auch einen guten Rutsch und viel Gesundheit im Neuen Jahr wünscht smokey
  • Jean-Pierre39 31. Dezember 2019, 19:18

    Danke ganz herzlich für deine guten Wünsche.
    Nein, ganz so wörtlich nehm' ich den Rutsch nicht.
    Mehr sanft, mit guter Musik und einem locker leichten, aber edlen Tropfen,
    so wird (hoffentlich) nichts schiefgehen  .  .  .
    Lieben Gruss und allerbeste Wünsche
    Jean-Pierre
  • homwico 31. Dezember 2019, 18:57

    Danke für die lieben Wünsche.
    Ich wünsche Dir das Gleiche !
    LG homwico