Schwalbenschwanz - Papilio machaon

Mein erster Schwalbenschwanz, den ich auf einem Feld entdeckt habe, war hinten etwas lädiert , ihm fehlte ein Stück Flügel.

Ich habe mich zwar riesig gefreut , ihn zu sehen aber auch gleichzeitig gedacht :
" ist ja mal wieder typisch, dein erster Schwalbenschwanz und er ist kaputt :( "
Es war schon recht spät , um die Mittagszeit und sehr heiß und ich habe wirklich überlegt, ob ich bleibe oder nicht.

Nach einer weiteren Stunde in der Hitze habe ich noch einen Schwalbenschwanz und somit meinen ersten heilen, gefunden.
Ich fand es recht schwierig, ihn vernünftig abzulichten, da er ziemlich flott unterwegs war.

Dazu würde mich mal interessieren :

mir wurde erzählt, das gerade bei Fotos von Schwalbenschwänzen, oftmals die Raupen, schon im Vorfeld eingesammelt werden und wenn die Schmetterlinge geschlüpft sind, diese vor bestem HG und Licht , passend an Blüten angebracht werden, da sie ein Weilchen brauchen, bevor sie los fliegen können .
Diese Zeit nutzt man dann.
Oftmals werden sie sogar mit Zuckerwasser oder ähnlichem regelrecht "festgeklebt", sagte man mir.
Es gibt wohl auch Sprays , die den Tau imitieren sollen, womit man sie besprühen kann.

Stimmt das wirklich oder hat man mir einen Bären aufgebunden ?

Wenn ja, was ist davon zu halten?
Ist das OK für den Schmetterling?

Das ist doch kein richtiges Wildlife oder ?

Klar, das Foto findet draußen statt , in freier Wildbahn und das Tier ist auch ein Wildtier aber die Bedingungen sind künstlich herbeigeschafft und somit viel besser, als die, die man in der Natur vorfindet oder nicht?
Sollte man das nicht zumindest erwähnen und dazu schreiben beeinflusst o.ä.?
Sonst denken die, die "normal" fotografieren, bis an ihr Lebensende, sie sind zu doof, ein halbwegs vernünftiges Bild zu machen.



Mir ist schon klar , das in dieser Community in erster Linie das Foto / Resultat zählt, es ist ja eine FOTOcommunity aber bei Tierfotografie sollte es nicht so sein.

Sonst entsteht noch der Eindruck, das man für Fotos, Tiere nach Belieben benutzen kann .

Wo ist da die Grenze?


Bisher dachte ich immer , Wildlifefotografie bedeutet, Tiere zu fotografieren, die einem freiwillig, unter natürlichen Bedingungen begegnen, so wie gesehen.
Ausnahmen sind natürlich Tarnzelte, Autos und Tarnverstecke, in denen man auf Tiere wartet, die man so nicht ohne Weiteres vor die Linse bekommen würde .











Kommentare 30

  • Martin-X 16. Januar 2021, 15:11

    Ein tolles Schwalbenschwanzbild! Er hat sich genau in dieSchärfebene gesetzt :-))

    VG Martin
  • Dana Jacobs 21. Juni 2020, 23:28

    Mit dem Tele ein tolles Ergebnis, ich hätte mich auch über einen Unversehrten gefreut , denn ich sah in diesem Jahr noch keinen  Schwalbenschwanz . 

    Deinen Text finde ich sehr heikel, man sollte keine Verallgemeinerungen machen ,
     wenn du jemanden kennst der das macht pranger ihn persöhnlich an,
    denn nicht jeder der ein gutes, freigestelltes Vorzeigebild macht hat getrickst .

    Auch Du machst sehr gute Bilder,bist immer ganz nah dran und möchtest auch nicht das deine Aufnahmen  jemand in Frage stellt .

    LG Dana
    • Quentin Wolfi 22. Juni 2020, 5:09

      Danke, Dana, wenn ein solches Verhalten den Tieren gegenüber niemand und nie erwähnt wird , denken die meisten noch, es ist OK so und machen das womöglich noch nach, gerade Neuzugänge schauen sich Unarten ab. Natürlich hat nicht jeder getrickst aber es sind genügend die das tun, an die richtet sich auch nur der Text . Mir wird auch meine geringe Brennweite madig gemacht.  Wenn ein Tier, was wegfliegen oder -rennen kann , mich so nah ranlässt, dann finde ich es in Ordnung mit einer geringeren Brennweite zu fotografieren. Es gibt Leute  , die mit 600mm oder mehr , versuchen mich zu überholen. Um zu sagen, eine längere BW ist kein Garant für tierfreundliche Fotos. Der der hinter der Linse steht / hockt und seine Motivation , ist es.  Viel bedenklicher finde ich das Dauerrufen mit Klangattrappen oder das Belagern von Brutstätten  etc.
    • Dana Jacobs 22. Juni 2020, 8:52

      In gewisser Weise hast Du recht wenn jemand sowas tut ist es nicht in Ordnung, ich finde nur den Weg den Du hier gehst nicht richtig.
    • Quentin Wolfi 22. Juni 2020, 11:50

      Dana, mir ist kein richtiger(er) Weg eingefallen .  
      Aus mehreren Anlässen hat mich meine Traurigkeit und mein Ärger über meine Machtlosigkeit, dem ganzen "Benutzen" von Tieren gegenüber ( auch in anderen Bereichen , außerhalb der Knipserei) , dazu bewegt , den Text zu schreiben .  
      Ich habe mir gedacht: " das darf doch wohl nicht wahr sein - jetzt auch bei uns Knipsern - was da so alles gemacht wird , um an ein Foto zu kommen?! " 
      Wegsehen bedeutet für mich, die Fotos, die unter derartigen Bedingungen entstehen, gut zu heißen, den Urheber dazu zu animieren es weiterhin so zu machen und das möchte ich nicht. 
      Vielleicht hast du einen besseren Weg, um auf gewisse Missstände in der Tierfotografie aufmerksam zu machen und dadurch diese zu unterbinden und nicht auch noch weiter zu verbreiten ? 
      Als ich noch für mich alleine geknipst habe und keinen weiteren Knipser kannte, ging es mir viel besser mit dem Thema Tierfotografie, weil ich vieles nicht wusste. 
      Mit der Zeit musste ich leider feststellen, das so einige nicht raus in die Natur gehen, um sich mit ihr und den Tieren zu verbinden, sondern gezielt,  um  Tiere für ein Foto zu drangsalieren .  
      Ich habe solche Leute persönlich angesprochen.  
      Entweder sie sind so überheblich und denken, als besonders talentierte Knipser, dürfen sie das für "ihr" Foto und alles andere ist ihnen egal oder  
      sie haben eine total verzerrte Selbstwahrnehmung, dazu noch wenig Empathie für die Tiere, die sie da stören/ gebrauchen und sind sich keiner Schuld bewusst, sie reden sich ihr eigenes Handeln schön.
      Ich durfte mir sogar mal als Ausrede anhören : " Na und? wir essen doch auch Tiere." 
      Schlimmer geht immer, das ist mir klar. 
      Aber wer sich als Tierfreund ausgibt , sollte auch so handeln. 
      Vermutlich wird sich das alles nicht ändern lassen... und ich habe mir nur mal Luft gemacht.
  • alfons klatt 13. Juni 2020, 18:12

    hi quentin

    du sprichst hier ein heikles  thema an,
    denn ich vermute, dass auch in der fc so
    einige tricks angewandt werden, um das motiv
    (insekten, schmetterlinge, raupen, frösche etc) ins rechte
    licht oder position zu bringen. da wird dann schon
    mal geklebt oder eisspray geholt. -gruselig- sach ich
    nur.
    deshalb: wildlife sollte auch wildlife sein.

    vg alfons
  • Mark Billiau. 12. Juni 2020, 11:42

    A very beautiful and extra colourful butterfly macro in great sharpness !
    Good work !!!
  • Rainhard Wiesinger 11. Juni 2020, 23:22

    Die Freistellung des Schmetterlings ist perfekt gemeistert!
  • Markus Podszus 11. Juni 2020, 20:19

    Hallo Barbara,
    hier ist Dir ja eine wunderschöne Aufnahme vom Schwalbenschwanz gelungen.

    Ansonsten sehe ich es wie Du: Es darf nicht nur das Resultat zählen, der Respekt vor der Natur sollte immer im Vordergrund stehen. Und die Tiere festzukleben finde ich geradezu widerlich. Man braucht sich aber nur mal die Exifs von manchen Fotos ansehen, dann ist klar, dass z.T. vollkommen rücksichtslose Menschen in der Natur unterwegs sind - leider auch in unserem Umfeld.
    VG Markus
    • Quentin Wolfi 11. Juni 2020, 21:39

      Danke Markus, dumme Menschen tun dumme Sachen . Die armen Tiere , die ihnen in diesen besonderen Situationen regelrecht ausgeliefert sind,  können einem leid tun. Durch das fehlende Bewusstsein  sind sie leider  unbelehrbar. Ein "Making of " bei vielen Fotos wäre wünschenswert. Ich mache auch nicht alles super toll, bin schon mal einen Schritt zu nah ran gegangen und das Tier ist weggerannt oder - geflogen, das kennt ja wohl jeder  aber es gibt Sachen, die gehen m.M.n.  überhaupt nicht. Leider sehen die wenigsten was los ist, es ist ihnen egal,  sie haben keine Ahnung oder machen es  genauso .
  • H.D. G. 10. Juni 2020, 13:11

    Sehr schön und sehr gut fotografiert.

    Gruß Dieter
  • freespirit4 10. Juni 2020, 11:14

    Erst einmal zu Deinem Foto ... es ist wunderbar ... die Stimmung, Farbgebung und der tolle scharfe Schmetterling sind genial! 
    Ich denke, was Du gehört hast ist wahr. Leider! Denn nur um ein tolles Bild zu bekommen, ist es nicht richtig, so mit Tieren umzugehen. Zumal es immer weniger Schmetterlinge gibt (vor allem Schwalbenschwänze!). Hier in der FC sieht man immer wieder Bilder, die seltsam sind ... Frösche sitzen dekorativ zwischen zwei Halmen etc.  Tolles Bild - für mich der Hintergrund verfehlt. Ich möchte Tiere so zeigen, wie ich sie mit viel Glück antreffe ... auch mal unscharf oder nicht in allen Details perfekt. Aber Natur wie sie leibt und lebt ...
    LG Konni
    • Dana Jacobs 22. Juni 2020, 9:52

      Der Laubfrosch klettert oft mit seinen Saugnäpfen an Fingern und Zehen geschickt an Halmen, Büschen und sogar an Bäumen hoch, das liegt in seiner Natur .
      Diese Bereiche nutzt er auch während der Balzzeit oder zum Ausruhen und Sonnen sowie zum Fangen vorüberfliegender Insekten.

      LG Dana
  • Davina02 10. Juni 2020, 8:20

    Ich finde dein Foto sehr gut gelungen, sehr schöner Schärfeverlauf! Und wie man sieht geht das ganz ohne irgendwelche Hilfsmittel! Was du da schreibst geht für mich nun doch etwas zu weit, das alles bloß um ein Foto zu bekommen! Ich greife ja mitunter auch zu Hilfsmittel um z.B. die Ohren vom Pferd nach vorne zu bekommen, aber das sind i.d.R. Rascheltüten oder ein Handy mit Gewieher. Aber ich würde doch mal sagen meine Hilfsmittel sind humaner.
    LG Angela
  • Walter Sprecher 10. Juni 2020, 6:22

    Eine sehr schöne Aufnahme finde ich! Und wie du schreibst ein richtiges Wildlife.
    Ich finde einfach wichtig das man es dazu schreibt wenn man selber etwas manipuliert hat. Oder die Kategorie richtig wählt! Wie z. Bsp. bei Tieren dann " luder und Futterplatz" anzuwählen sollte selbstverständlich sein. Ist es leider für viele nicht. 
    Ich schreibe auch im Text wenn etwas nicht ganz wildlife ist. 
    Vg Walter
  • Simone Kamm 9. Juni 2020, 23:35

    die Bild ist toll, mal was ganz anderes von dir....und hätte ich gestern eine Kamera parat gehabt könnte ich den Fuchs zeigen der 5 Meter vor mir stand ;)
    Ich glaube es gibt leider nichts was es nicht gibt ....im richtigen Leben und bei den Fotografen....
    aber eigentlich reicht es bei den Makros schon aus die Insekten in der Kältestarre zu finden, sie können dann noch nicht fliehen....
    Aber, es geht auch anders, ganz behutsam kann man sich ihnen nähern und sie fliegen nicht davon....ich z.B. bin aus Faulheitsgründen fast nie früh morgens unterwegs....
    beim Großlibellenfotografieren ist es mir schon öfter passiert dass die Libelle zurück kommt und sich wieder setzt.....
    Grüße Simone
    • Quentin Wolfi 10. Juni 2020, 4:50

      danke Simone, bei dir bin ich mir auch 100%ig sicher,  das  alles natürlich ist, so wie ich dich erlebe und freue mich über deine kleinen Kunstwerke - von Libellen kenne ich das auch
    • Dana Jacobs 22. Juni 2020, 9:56

      Danke Simone für deine Worte denn genau so halte ich es auch .

      LG Dana
    • Quentin Wolfi 22. Juni 2020, 11:42

      Dana, obwohl wir uns nicht kennen , habe ich das bei dir auch genauso vermutet, wie Simone es beschreibt , nur schon  anhand deiner eingestellten Fotos.
  • Sven Ziegler 9. Juni 2020, 22:41

    Durch einen User in der FC der hier auch jeden Tag wunderbare Schmetterlingsbilder abliefert bin ich ganz schön verwöhnt ...  Du kannst mit diesen Bild voll mithalten und begeisterst mich mit diesen Bild . Du triffst damit ganz meinen Geschmack.  Das mit den Kleber , Zuckerwasser und Raupen sammeln finde ich Krass. ....dass würde meiner Ansicht nach zu weit gehn .  Irgendwo hats Grenzen ... für mich ist das kein würdevoller Umgang mit der Natur nur um ein Bild zu bekommen . Es ist für mich dann auch keine Naturfotografie mehr . ( Es ist aber nur meine Meinung ) .. Wie Du siehst hats auch so geklappt mit Geduld und Spucke ... so hast Du Dir  bei mir zb.  Respekt verdient . :-) ...LG
    • Quentin Wolfi 10. Juni 2020, 5:08

      Danke, vermutlich haben die Leute,  die es anders machen - ob bei Insekten oder anderen Tieren , wenig Zeit oder Geduld und möchten es bequemer/ schneller . Es geht da  weniger um die Tiere/ das Erleben  als um das Zeigen.
  • gewald mueller 9. Juni 2020, 21:38

    super umgesetzt
    Grüße Gewald
  • Johannes Kefferpütz 9. Juni 2020, 20:38

    Exzellente Aufnahme. 
    Gruß Johannes
  • Camera Obscura Monaciensis 9. Juni 2020, 19:47

    Tolle Idee, bin noch gar nicht drauf gekommen. Allerdings wüsste ich jetzt auch nicht, wie so eine Raupe aussieht, aber das lässt ja sich herausfinden :-)

    Ich glaube zwar nicht, dass es für die Schmetterlinge schlimm ist, zumindest, wenn man mit den Tieren sorgfältig umgeht, aber für mich hat es dann nix mehr mit Wildtierfotografie zu tun.
    Ich halte nix davon und forografiere lieber, was mir ohne solches Zutun vor die Linse läuft/fliegt.
    Ich meine, dieses Foto zeigt doch alles, was gute Wildtierfotografie ausmacht: Einen schön abgebildeten Schmetterling auf einer schönen interessanten Pflanze vor einem malerischen Bokeh.
    LG Wulf