Freunde der Nässe

Freunde der Nässe

Diesen Blattflechten aus dem Allgäu sieht man an, dass sie sich an nassen Standorten richtig wohlfühlen. Bestimmen lassen sie sich in diesem Zustand allerdings schlecht. Dies gilt v.a. für die schwarze Gallertflechte in der Bildmitte, die hier ihrem deutschen Gattungsnamen voll gerecht wird (wenn man sie anfasst, erinnert die Konsistenz ein bisschen an Froschlaich). Im trockenen Zustand kann man sie dann als Collema flaccidum (Welke Leimflechte) identifizieren. Etwas leichter geht die Bestimmung dann schon bei der bläulich-grünen (im trockenen Zustand braungelappten) Peltigera collina (Berg-Schildflechte) mit ihren hellen Bortensoralen an den Lappenrändern, rechts oben. Unverkennbar schließlich die Lungenflechte (Lobaria pulmonaria), unten, selbst dann, wenn sie bereits ein wenig erbleicht (abgestorben) ist.
Während die beiden Erstgenannten als Algenpartner Cyanobakterien ("Blaualgen") besitzen - und daher feucht dunkel gefärbt erscheinen - bedient sich der Pilz der Lungenflechte als Symbiosepartner einer Grünalge. Cyanobakterien findet man gehäuft in Flechten nasser Standorte (wie hier), weil sie auch dann noch lebensnotwendige Stickstoffverbindungen liefern, wenn die Flechten vollständig gequollen sind (und in diesem Zustand im Flechtenkörper Sauerstoffmangel herrscht ... das ist ein ziemlich komplizierter physiologischer Zusammenhang).