• Clara Hase 10. März 2022, 13:05

    oder anders gefragt: gibt es Unzufriedenheiten, die wir nicht mitbekommen haben?
    Was ist der Anstoss zu dieser erneuten Diskussion?
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 10. März 2022, 13:23

    @Matthias von Schramm   

    Danke für Deine Fragen, sie sind nicht einfach zu beantworten.

    - Wo habt ihr Eure eigenen Prioritäten angelegt?
    Die Prioritäten werden durch die Fotos, die eingereicht werden, festgelegt.
    Wir versuchen die Auswahl, die wir veröffentlichen wollen so anzulegen, dass Abwechslung entsteht. Das gelingt leider Phasenweise besser und schlechter. Wie man sehen kann, war irgendwann unsere “Mindestanforderung”, wenigsten sw u. Farbe abzuwechseln, im November hatten wir so viele sw Fotos, dass es ein sw Monat wurde.
    Eine zweite Priorität haben wir angelegt, als wir begannen, FotografInnen aktiv zu bitten, teilzunehmen. Wer darauf ein Foto einreichte, wurde etwas vorgezogen, weil wir Leute, die wir neugierig gemacht hatten, nicht 3 Monate warten lassen wollen.
    Wir haben pro Woche max. ein - zwei Personen gefragt und nicht jedesmal wurde ein Foto eingereicht.
    Manchmal - und das machen wir jetzt verstärkt, geben wir Feedback zum Foto und bitten ein alternatives Foto einzureichen, bei dem wir manchmal auf die originale Bildidee eingehen, aber zusätzliche Dinge wünschen. Hier haben wir nur wenig Erfahrungen, ob es funktioniert.

    - Wie seht ihr Euer Konzept?
    Für uns am Schwierigsten zu beantworten. Das Konzept von Agora liegt darin, ein Foto beschreibend zu erkunden, Entdeckungen zu machen und sich darüber auszutauschen. Wir sind aber nicht sicher, ob das als “ein Konzept” ausreichend formuliert wäre.

    Geht es vor allem darum besondere Fotos zu zeigen? 
    Für uns ist jedes Foto besonders, weil viele Elemente einfließen. 
    Im Rückblick seit dem Neustart sind wir von den Reaktionen auf jedes Foto auch überrascht worden.
    Wenn die Fotos sich allerdings immer mehr gleichen, verliert diese Besonderheit seine Energie. Daher freuen wir uns über Fotos, die wir noch nicht gesehen haben (wer tut das nicht?) - Jedes Foto ist auf seine Weise besonders.
    Uns ist ausserdem wichtig, dass wir unterschiedliche Reifegrade zeigen können. Ein Anfängerfoto kann viel Potential für eine Diskussion haben und ein Meisterfoto aus einem Museum bietet vielleicht wenig Raum. Das macht den Reiz für uns aus.

    - Oder geht es Euch darum, dass nicht das Foto selbst, sondern vor allem die Bildbesprechung im Vordergrund ist?
    Für uns hängen Foto und Besprechung zusammen. Ohne Foto gäbe es auch keine Besprechung - wobei der umgekehrte Weg sicher auch interessant wäre. Das wäre allerdings ein anderes Format. 

    - Welche Fotos haben nach eurer Ansicht das Potenzial für eine lebendige Diskussion und welche nicht?
    Unperfekte Fotos bieten mehrere Möglichkeiten, sie zu besprechen. Inhaltlich würden wir uns freuen, Fotos zu bekommen, die “voll” sind - dh. in denen es mehrere Objekte gibt, die Beziehungen zueinander haben können. Nicht nur Linien, Kurven und Flächen, sondern auch Menschen, Blicke, Bewegung. Wenn so ein Foto dann auch noch “offensichtliches” und “versteckte Details” hätte, würden wir Sprünge machen. Aber: unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Favoriten nicht im gleichen Maße Anklang finden, was für uns auch das Salz in der Suppe ist.