Moin Leute!
Kürzlich hatte ich Ärger mit meinen Mittelklassegraufilter. Ich wollte galoppierende Pferde im flachen Wasser mit verwischten Wasserfontänen bei hellem Licht fotografieren. Bei ISO 200, VRII, 1/160s, Blende 3,5 und einer Brennweite von 150mm (Vollformat) hätte es auch was werden können. Leider waren viele der Bilder unscharf, weil der AF zuwenig Licht abbekam. Gut, dagegen kann man wohl nichts machen. Die brauchbaren zeigten jedoch eine unschöne Farbverschiebung in Richtung schmutzig gelb. Natürlich läßt sich das mit etwas Nachbearbeitung hinbiegen, glücklich bin ich damit jedoch nicht.
Welche Graufilter (Hersteller) sind qualitativ weit oben angesiedelt?
Gruß Michel
Kürzlich hatte ich Ärger mit meinen Mittelklassegraufilter. Ich wollte galoppierende Pferde im flachen Wasser mit verwischten Wasserfontänen bei hellem Licht fotografieren. Bei ISO 200, VRII, 1/160s, Blende 3,5 und einer Brennweite von 150mm (Vollformat) hätte es auch was werden können. Leider waren viele der Bilder unscharf, weil der AF zuwenig Licht abbekam. Gut, dagegen kann man wohl nichts machen. Die brauchbaren zeigten jedoch eine unschöne Farbverschiebung in Richtung schmutzig gelb. Natürlich läßt sich das mit etwas Nachbearbeitung hinbiegen, glücklich bin ich damit jedoch nicht.
Welche Graufilter (Hersteller) sind qualitativ weit oben angesiedelt?
Gruß Michel
1/160s scheinen mir für das Szenario nichts Halbes und nichts Ganzes. Für „Schönes Verwaschen“ zu kurz, aber halt grad so lang dass Bewegungsunschärfe bei den Pferden unangenehm auffällt.
Bei deinen 1/160s ist das Licht mehr als ausreichend für die AF-Sensorik. Die schafft es ja auch bei viel schlechterem Licht zu treffen. Billige ND-Filter haben durch die Art der Bedampfung oft die Eigenschaft dass sie Licht polarisieren. Das merkt man dann wenn man mal 2 Filter übereinander stapelt und dabei Regenbogenmuster entstehen. Solche Filter können sich auch negativ auf Phasendetektions-Sensorik (PDAF) auswirken.
Da wird dann der AF besser im Liveview funktionieren, wenn dann Kontrast-AF (CDAF) verwendet wird.
Nützt aber nix wenn die Filter auch von der Tönung schlecht sind.
Gute Filter kenne von Lee und Cokin. 100% neutral ist kein Filter, aber bei guten Filtern fällt das erst bei den ganz dunklen Filtern und Belichtungen von mehren Minuten langsam auf.
Bei sowas überlässt man dann aber die JPEG-Entwicklung nicht der Kamera, sondern macht das im RAW-Konverter oder Photoshop und korrigiert hier gezielt die Farben.
Letztlich sehe ich in deiner Beschreibung aber eher ein nicht ganz durchdachtes Konzept. Vielleicht hast du es aber auch nur schlecht verständlich beschrieben. Wenn Pferde durchs Wasser laufen und willst verwaschenes Wasser und knackscharfe Pferde, wird dass nur mit Photoshop gehen und nicht mit einer Aufnahme direkt aus der Kamera.
Bei deinen 1/160s ist das Licht mehr als ausreichend für die AF-Sensorik. Die schafft es ja auch bei viel schlechterem Licht zu treffen. Billige ND-Filter haben durch die Art der Bedampfung oft die Eigenschaft dass sie Licht polarisieren. Das merkt man dann wenn man mal 2 Filter übereinander stapelt und dabei Regenbogenmuster entstehen. Solche Filter können sich auch negativ auf Phasendetektions-Sensorik (PDAF) auswirken.
Da wird dann der AF besser im Liveview funktionieren, wenn dann Kontrast-AF (CDAF) verwendet wird.
Nützt aber nix wenn die Filter auch von der Tönung schlecht sind.
Gute Filter kenne von Lee und Cokin. 100% neutral ist kein Filter, aber bei guten Filtern fällt das erst bei den ganz dunklen Filtern und Belichtungen von mehren Minuten langsam auf.
Bei sowas überlässt man dann aber die JPEG-Entwicklung nicht der Kamera, sondern macht das im RAW-Konverter oder Photoshop und korrigiert hier gezielt die Farben.
Letztlich sehe ich in deiner Beschreibung aber eher ein nicht ganz durchdachtes Konzept. Vielleicht hast du es aber auch nur schlecht verständlich beschrieben. Wenn Pferde durchs Wasser laufen und willst verwaschenes Wasser und knackscharfe Pferde, wird dass nur mit Photoshop gehen und nicht mit einer Aufnahme direkt aus der Kamera.
Der Gelbstich _kann_ vom Graufilter stammen. Kann aber auch gemeinsam mit den anderen Problemen hinter der Kamera liegen.
Bei 1/160s bekommst Du nur Unschärfe bei galoppierenden Pferden. Nicht genug, um als Mitzieher gut zu wirken. Aber genug, um damit so ziemlich jedes Foto zu verderben.
So ein Gelbstich ist da das geringste Problem, da nachträglich korrigierbar.
Zumal es dazu keines Graufilters bedarf. Mit 100 ASA, f/11 kommst Du bei Tageslicht durchaus schon auf 1/125s. Bei Sonnenlicht dann mit f/22.
Bei 1/160s bekommst Du nur Unschärfe bei galoppierenden Pferden. Nicht genug, um als Mitzieher gut zu wirken. Aber genug, um damit so ziemlich jedes Foto zu verderben.
So ein Gelbstich ist da das geringste Problem, da nachträglich korrigierbar.
Zumal es dazu keines Graufilters bedarf. Mit 100 ASA, f/11 kommst Du bei Tageslicht durchaus schon auf 1/125s. Bei Sonnenlicht dann mit f/22.
welchen graufilter (marke & stärke) hattest du verwendet ?
gl
stefan
gl
stefan
Zitat: Hermann Klecker 09.08.19, 21:18Zum zitierten Beitrag
Na, das ist ja einfach! Jetzt muss der TO nur noch eine neue Kamera und passende Objektive kaufen und dann kann er auch ISO 100 einstellen... ;-)
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Na, das ist ja einfach! Jetzt muss der TO nur noch eine neue Kamera und passende Objektive kaufen und dann kann er auch ISO 100 einstellen... ;-)
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Danke für die bisherigen Reaktionen.
Verwendet habe ich den kaiser vario grey ND 2x - 400x und die Einstellung so gewählt, daß die manuell (ISO Automatik war selbstredend abgestellt) gemachten Einstellungen passten. Wenn ich nur wüßte wie, könnte ich hier Bildbeispiele zeigen. Wenn ich mich recht erinnere, hätte ich ohne ND-Filter Werte um 1/5000s bei Blende 2,8 oder 3,5 bei L 1.0 (100DIN) gehabt. Da ein Pferd nicht linear (wie z.B. ein Wildschwein), sondern irgendwie in alle Richtungen "wackelt", traute ich mich nicht unter 1/160s zu gehen.
Verwendet habe ich den kaiser vario grey ND 2x - 400x und die Einstellung so gewählt, daß die manuell (ISO Automatik war selbstredend abgestellt) gemachten Einstellungen passten. Wenn ich nur wüßte wie, könnte ich hier Bildbeispiele zeigen. Wenn ich mich recht erinnere, hätte ich ohne ND-Filter Werte um 1/5000s bei Blende 2,8 oder 3,5 bei L 1.0 (100DIN) gehabt. Da ein Pferd nicht linear (wie z.B. ein Wildschwein), sondern irgendwie in alle Richtungen "wackelt", traute ich mich nicht unter 1/160s zu gehen.
Und warum bitte verwendest Du so weit geöffnete Blenden?
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Freistellung des Objektes vom Hintergrund - oder war das nur eine Testfrage ;) ?
Zitat: Michel Schauch 10.08.19, 18:29Zum zitierten Beitrag
Was willst Du mit Freistellung vom Hintergrund, wenn dieser eh durch Mitziehen unscharf wird?
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Was willst Du mit Freistellung vom Hintergrund, wenn dieser eh durch Mitziehen unscharf wird?
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Hi Lichtmaler,
die Reiterin kam nahezu direkt auf mich zu. Ich muß mal ein Bild davon hochladen, so ist es kaum verständlich...
die Reiterin kam nahezu direkt auf mich zu. Ich muß mal ein Bild davon hochladen, so ist es kaum verständlich...
Hi Lichtmaler und all die anderen Helfer hier,
ich habe mal eines der Bilder zu meinen FC Bildern gefügt. So läßt sich das Problem vielleicht besser schildern.
Da allerdings 1/250s Verschlußzeit bei f = 1 : 3,2.
ich habe mal eines der Bilder zu meinen FC Bildern gefügt. So läßt sich das Problem vielleicht besser schildern.
Da allerdings 1/250s Verschlußzeit bei f = 1 : 3,2.
Zitat: Lichtmaler Köln 10.08.19, 16:39Zum zitierten Beitrag
ist ja jetzt wohl klar... er möchte keinen scharfen Hintergrund.
LG Stefan
ist ja jetzt wohl klar... er möchte keinen scharfen Hintergrund.
LG Stefan
Zitat: ChristianD74 09.08.19, 17:30Zum zitierten Beitrag
Hi Christian,
vermutlich hast Du Recht, beides schließt sich wohl aus - danke für Deine Erklärung. Dann gibt es beim nächsten Mal eben "ungefilterte" Aufnahmen von gestochen scharfen Pferden und eingefrorenen Wassertropfen.
Hi Christian,
vermutlich hast Du Recht, beides schließt sich wohl aus - danke für Deine Erklärung. Dann gibt es beim nächsten Mal eben "ungefilterte" Aufnahmen von gestochen scharfen Pferden und eingefrorenen Wassertropfen.
Zitat: Michel Schauch 11.08.19, 16:42Zum zitierten BeitragZitat: ChristianD74 09.08.19, 17:30Zum zitierten Beitrag
Hi Christian,
vermutlich hast Du Recht, beides schließt sich wohl aus - danke für Deine Erklärung. Dann gibt es beim nächsten Mal eben "ungefilterte" Aufnahmen von gestochen scharfen Pferden und eingefrorenen Wassertropfen.
Also, wie man ja auf dem Foto durchaus sehen kann, ist die Reiterin nach wie vor bei der verwendeten Belichtungszeit scharf abgebildet.
Das Wasser hingegen fängt bereits an unscharf zu werden. Somit hat das Wasser eine zumindest zeitweise höhere Geschwindigkeit als Reiterin und Pferd.
Würde man nun die Blende weiter schließen und oder die ISO endlich einmal auf Low ISO der Nikon D3S stellen (die kann so etwas nämlich, niedrigste Einstellung sollte wohl ca. ISO 100 entsprechen), so könnte man auch längere Belichtungszeiten ohne Graufilter realisieren.
Dabei sollte man einmal versuchen sich soweit an längere Belichtungszeiten heran zu tasten, bis man an den Punkt kommt wo manche Fotos bei Reiterin und Pferd beginnen unscharf zu werden, manche jedoch (abhängig von der jeweiligen Bewegungsgeschwindigkeit der Beiden) noch so gerade scharf sind.
Hat man den Punkt gefunden (natürlich immer abhängig vom gerade verfügbaren Licht!) so sollten bei entsprechend vielen Versuchen einige Fotos dabei sein, wo eben das zur Seite weg spritzende Wasser unscharf ist und Reiterin und Pferd eben so gerade akzeptabel scharf sind.
Ach und zum Hintergrund, sollte Dir dann nach einiger Übung ein gutes Foto gelingen, so wird Dir ein solcher Hintergrund garantiert das Foto versauen, egal ob scharf oder unscharf und das bisschen Unschärfe, was der Hintergrund hier zeigt ist einfach zu wenig um richtig klasse aus zu sehen aber viel schlimmer finde ich eben die Farb- und Helligkeitsverteilung des Hintergrundes, also sehe zu, dass Du am Hintergrund ebenso arbeitest wie am Thema unscharfes Wasser.
Zudem würde ich mir überlegen, das Foto generell anders auf zu bauen, mehr seitlich aufgenommen und mehr die Kamera mitziehen, das erlaubt nicht nur viel längere Belichtungszeiten, sondern unterstützt auch dass eben alles was nicht die gleiche Geschwindigkeit zueinander hat wie Kamera (bzw. Sensorebene) zu Reiterin/Pferd in Bewegungsunschärfe getaucht wird, was wiederum einen stärkeren Effekt von Geschwindigkeit auf dem Foto erzeugt aus welchem sich dann Reiterin und Pferd durch scharfe Abbildung abheben, also freigestellt werden nur eben mit einer anderen Technik als nur durch statische Tiefenschärfe/Unschärfe.
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Hi Christian,
vermutlich hast Du Recht, beides schließt sich wohl aus - danke für Deine Erklärung. Dann gibt es beim nächsten Mal eben "ungefilterte" Aufnahmen von gestochen scharfen Pferden und eingefrorenen Wassertropfen.
Also, wie man ja auf dem Foto durchaus sehen kann, ist die Reiterin nach wie vor bei der verwendeten Belichtungszeit scharf abgebildet.
Das Wasser hingegen fängt bereits an unscharf zu werden. Somit hat das Wasser eine zumindest zeitweise höhere Geschwindigkeit als Reiterin und Pferd.
Würde man nun die Blende weiter schließen und oder die ISO endlich einmal auf Low ISO der Nikon D3S stellen (die kann so etwas nämlich, niedrigste Einstellung sollte wohl ca. ISO 100 entsprechen), so könnte man auch längere Belichtungszeiten ohne Graufilter realisieren.
Dabei sollte man einmal versuchen sich soweit an längere Belichtungszeiten heran zu tasten, bis man an den Punkt kommt wo manche Fotos bei Reiterin und Pferd beginnen unscharf zu werden, manche jedoch (abhängig von der jeweiligen Bewegungsgeschwindigkeit der Beiden) noch so gerade scharf sind.
Hat man den Punkt gefunden (natürlich immer abhängig vom gerade verfügbaren Licht!) so sollten bei entsprechend vielen Versuchen einige Fotos dabei sein, wo eben das zur Seite weg spritzende Wasser unscharf ist und Reiterin und Pferd eben so gerade akzeptabel scharf sind.
Ach und zum Hintergrund, sollte Dir dann nach einiger Übung ein gutes Foto gelingen, so wird Dir ein solcher Hintergrund garantiert das Foto versauen, egal ob scharf oder unscharf und das bisschen Unschärfe, was der Hintergrund hier zeigt ist einfach zu wenig um richtig klasse aus zu sehen aber viel schlimmer finde ich eben die Farb- und Helligkeitsverteilung des Hintergrundes, also sehe zu, dass Du am Hintergrund ebenso arbeitest wie am Thema unscharfes Wasser.
Zudem würde ich mir überlegen, das Foto generell anders auf zu bauen, mehr seitlich aufgenommen und mehr die Kamera mitziehen, das erlaubt nicht nur viel längere Belichtungszeiten, sondern unterstützt auch dass eben alles was nicht die gleiche Geschwindigkeit zueinander hat wie Kamera (bzw. Sensorebene) zu Reiterin/Pferd in Bewegungsunschärfe getaucht wird, was wiederum einen stärkeren Effekt von Geschwindigkeit auf dem Foto erzeugt aus welchem sich dann Reiterin und Pferd durch scharfe Abbildung abheben, also freigestellt werden nur eben mit einer anderen Technik als nur durch statische Tiefenschärfe/Unschärfe.
Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Zitat: Michel Schauch 10.08.19, 16:34Zum zitierten Beitrag
Du verwendest ein Vario ND und wunderst Dich über Farbstiche?
Das sind übrigens immer auch Polas. Selten hochwertige. Dh.h. in der Stellung für x2 ist das wie ein ganz normales lineares Pola (zumindest das vordere der beiden Polas muß linear sein). Und das kann für sich genommen bereits den Autofokus (Phasen AF) beeinflussen.
Wenn schon, dann verwende gescheite Filter.
Du verwendest ein Vario ND und wunderst Dich über Farbstiche?
Das sind übrigens immer auch Polas. Selten hochwertige. Dh.h. in der Stellung für x2 ist das wie ein ganz normales lineares Pola (zumindest das vordere der beiden Polas muß linear sein). Und das kann für sich genommen bereits den Autofokus (Phasen AF) beeinflussen.
Wenn schon, dann verwende gescheite Filter.