Ein frohes Hallo in die Runde,
nachdem ich hier: https://www.fotocommunity.de/forum/anal ... r---441878 schon mal vom neuen Plustek 135i geschrieben habe, habe ich mir den Scanner dieses Wochenende zugelegt und ein paar erste Tests gemacht.
In diesem Thread möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, für alle die es interessiert – und es gibt hier ja auch immer wieder die Frage nach einer Scannerempfehlung. Außerdem sind zu diesem Gerät generell wenig Tests im Netz zu finden, dem will ich hiermit ein bisschen entgegenwirken.
Ich habe bisher einen Farbnegativ- einen chromogenen und einen klassischen SW-Film gescannt. Dia mache ich nicht, hierzu kann ich also nichts beisteuern.
Vorab: Es ist natürlich kein professioneller Produkttest unter Laborbedingungen, sondern ein Erfahrungsbericht aus Sicht eines Anwenders. Gearbeitet habe ich schon mit dem CrystalScan 7200 und RPS 7200 von reflecta und dem Opticfilm 7600 von Plustek, insofern sind diese Scanner mein individueller und subjektiver Vergleichswert.
So, nach der Einleitung und dem Disclaimer hier nun meine Eindrücke:
Verarbeitung
Das Gerät scheint ordentlich verarbeitet. Rundum ist schwarzes, robust wirkendes Plastik, die Knöpfe wackeln nicht großartig hin und her. Interessant finde ich die Verwendung von Magneten statt Federn: Die Staubschutzklappen vorne und hinten werden magnetisch am Platz gehalten, auch die Klappe des Filmhalters wird magnetisch fixiert.
Apropos Filmhalter: Der gefällt mir richtig gut. Zum einen ist der Kunststoff des Halters recht massiv, zum anderen wird das Scharnier in seiner kompletten Länge über einen Metallstab (könnte sogar Edelstahl sein) geführt und über einen weiteren vorne magnetisch gehalten. Die Magnete lagern in kleinen Fächern, die sich an der Unterseite aufschrauben lassen. Das heißt, sollten die Magnete irgendwann mal nachlassen, kann man sie gegen neue austauschen. Das gleiche gilt für das Scharnier, auch dieses lässt sich mit Schrauben lösen und bei Bedarf warten. Das nenne ich mal langlebiges Produktdesign.
Im Gegensatz steht mir beim Opticfilm 7600 die offene Klappe immer irgendwie im Weg und insgesamt ist mir dessen Filmhalter auch etwas zu filigran gearbeitet, besonders am Scharnier. Beim 7600 habe ich ständig Sorge, dass der Halter brechen könnte, wenn ich einmal zu weit aufbiege oder er mir im offenen Zustand runterfällt. Das ist beim Opticfilm 135i deutlich besser gelöst
Fazit: Die Verarbeitung des Gerätes ist ordentlich, die des Filmhalters richtig top.
Handling
Der Scanner ist kompakt und nimmt auf dem Schreibtisch wenig Platz ein. Von den Ausmaßen vergleichbar mit dem Reflecta RPS, aber im Gegensatz zu diesem quaderförmig, das heißt, man kann auf seiner Oberseite auch mal etwas ablegen, einen frisch bestückten Filmhalter zum Beispiel.
Der Filmhalter lässt sich bequem bestücken, die Klappe öffnet nach hinten etwas mehr als 90° und stört dann auch nicht beim Einlegen des Films. Die Positionierung der Negative ist kein großes Problem und die Magnete halten die Klappe bombenfest am Platz.
Der Filmhalter wird von vorne zugeführt und läuft einmal längs durch das Gerät. Ich habe gemerkt, dass das das Arbeiten dann auch nochmal etwas kompakter macht als bei den Geräten von reflecta oder dem Opticfilm 7600. Bei diesen läuft der Film quer zum Gerät und das muss man beim Platzbedarf entsprechend berücksichtigen. Insgesamt nimmt der Opticfilm 135i beim Arbeiten sehr wenig Platz in Anspruch.
Der Einzug und Filmtransport funktioniert bis dato reibungslos. Probleme mit der Positionierung oder einen plötzlichen Versatz zwischen den Negativen hatte ich, ganz im Gegensatz zum reflecta RPS, bisher nicht.
Gescannt habe ich mit der Plustek-eigenen Software und Vuescan, zur Qualität später mehr. Damit Vuescan den Scanner erkennt, muss zunächst die Plusteksoftware installiert sein, diese habe ich mir in der aktuellen Version von der Herstellerseite heruntergeladen, die Installation lief problemfrei.
Etwas tricky ist es, den Serienscan in Vuescan vernünftig zum Laufen zu bringen. Man muss hierzu den Panoramamodus wählen, eine Preview starten, das Panorama in einzelne Bilder croppen (die Automatik von Vuescan macht das schon ganz ordentlich, aber wenn man selbst Hand anlegt, ist das Ergebnis noch mal besser) und dann, ganz wichtig: Vor dem eigentlichen Scan muss man die Preview-Auflösung auf den gleichen Wert setzen wie die Scanauflösung. Hat man also mit 600 DPI die Preview gemacht und will mit 7200 DPI scannen, muss man tatsächlich noch einmal die Previewauflösung auf 7200 DPI stellen, bevor man den Scanbutton drückt.
Fragt mich nicht warum, aber tut man das nicht, oder verwendet man den normalen Batchscan, fährt der Filmhalter nicht in einem Zug durch, sondern zwischen jedem einzelnen Bild wieder zurück in die Ausgangsposition und dann erst zum nächsten Bild. Das erhöht unnötig die Scandauer und den Verschleiß des Motors. Ich hoffe, das wird in einer der zukünftigen Vuescanversionen besser gelöst.
Hat man den Dreh aber einmal raus, ist die Scanvorbereitung eine Sache von wenigen routinierten Handgriffen und Mausklicks.
Insgesamt ist Handling, insbesondere durch den guten Filmhalter und zuverlässigen Transport, aber sehr bequem: Filmhalter bestücken, in den Scanner einführen, Preview starten, cropp kontrollieren, Scanauflösung einstellen, Scanbutton drücken, fertig.
Geschwindigkeit
Zwei Besonderheiten hat der Scanner hier: Zum einen scannt er immer den kompletten Filmhalter, unabhängig davon, mit wie vielen Negativen er bestückt ist. Der Scan eines Viererstreifens dauert also genauso lange wie der eines Sechserstreifens. Das gleiche gilt, wenn man nur einzelne Bilder scannen will.
Zum anderen läuft der IR-Scan für die Staub/Kratzerkorrektur nicht zusammen mit dem Hauptscan, sondern hierfür wird tatsächlich ein zweiter, separater IR-Scan durchgeführt. Die Staub/Kratzerkorrektur führt somit knapp zu einer Verdoppelung der Scanzeit. Ich habe mit Vuescan die folgenden Zeiten gemessen, jeweils für einen kompletten Filmhalter:
Qualität
Kommen wir zum ganz wesentlichen Punkt: Was taugen die Scanergebnisse?
Nun habe ich kein USAF-Testchart und kann zum Thema Auflösungsvermögen keine harten Fakten liefern, aber ich habe versuchsweise ein Bild mit unterschiedlichen Einstellungen gescannt: In Vuescan mit 7200 DPI und 3600 DPI, jeweils ohne IR-Korrektur, in Vuescan mit 3600 DPI und IR-Korrektur, sowie mit Quickscan mit 7200 DPI und IR-Korrektur. Zudem habe ich ein SW-Bild mit 3600 DPI gescannt. Die Bilder habe ich im Original unter folgendem Link deponiert, werde sie aber sicher irgendwann wieder runternehmen, wenn ich in meinem Dropbox Platz brauche:
https://www.dropbox.com/sh/47ipbuciuwtb ... JtbQa?dl=0
Es handelt sich bei der Farbaufnahme um einen 200-ASA-Consumerfilm, die Lichtsituation war diffuses Tageslicht, das Negativ ist ca. 15 Jahre alt. Also eine Standard-Vorlage, wie man sie typischerweise in einer alten Negativsammlung findet. Die SW-Aufnahme stammt von einem Kodak BW400CN, ich habe sie gewählt, weil sie einen relativ hohen Kontrastumfang hat und ich sehen wollte, wie viel Zeichnung der Scanner da noch herausholen kann. Aufgenommen wurden die Bilder mit einer Minolta SRT und einem 50 mm MD-Rokkor.
Mir sind die folgenden Dinge aufgefallen:
Das Ergebnis der Quickscan-Software ist inakzeptabel: Flau, farbstichig und zeichnungsarm. Ich habe zwar nicht erwartet, dass die Bilder mit Quickscan genauso gut werden wie mit Vuescan, aber ein zumindest akzeptables Ergebnis sollte die herstellereigene Software schon liefern. Das hat mich doch ein bisschen erschrocken.
Mit Vuescan ist das Ergebnis dagegen schon out of the box sehr erfreulich. Die Farben sind recht natürlich und haben nur einen minimalen Farbstich, und den habe ich (erkennbar im 3600-DPI-Scan mit IR) mit ein paar kleinen Korrekturen in Vuescan gut wegbekommen. Die Kontraste sind stimmig und das Bild ordentlich durchzeichnet.
Bei der Auflösung habe ich den Eindruck, dass der 7200-DPI-Scan minimal besser auflöst als der 3600-DPI-Scan. Wenn man in das Fahrrad hineinzoomt und eine 200%-Ansicht des 3600-DPI-Scans mit einer 100%-Ansicht des 7200-DPI-Scans vergleicht, kann man sich einreden, dass die Speichen im zweiten etwas feiner aufgelöst sind. Man kann das aber auch für Pixelpeeping oder komplette Einbildung halten. Für die Praxis kann ich jedenfalls sagen, dass dieser wenn überhaupt minimale Qualitätsunterschied nicht den doch erheblichen zeitlichen Mehraufwand eines 7200-DPI-Scans rechtfertigt. Ein Scan mit 3600 DPI reicht mir daher völlig aus.
Im SW-Bild zeigt sich dann, dass der Dichteumfang des Scanners recht beachtlich ist. Obwohl es in der Unterführung sehr dunkel und draußen sehr hell war, kann der Scanner in den hellen, sehr dichten Bereichen es Negativs immer noch Grauwerte differenzieren – zoomt man in den hellen Bereich in der Mitte, kann man die unterschiedlichen kleinen Fließen ausmachen. Die Tiefen saufen etwas ab, aber nach Durchsicht des Originals ist in diesen Bereichen auch gar keine Zeichnung mehr vorhanden. Ansonsten gleichen bei SW meine Erfahrungen denen der Farbscans: Der Scanner liefert mit Vuescan out of the box gute Ergebnisse, angenehme Kontraste und schöne Grauwerte. Mit ein bisschen Korrektur in Vuescan werden die SW-Scans sogar so gut, dass sich die Nachbearbeitung aufs Stempeln beschränkt.
Was mich dagegen etwas enttäuscht hat, ist die Leistung der Staub/Kratzerkorrektur. Diese habe ich in Vuescan auf "heavy" gestellt und kam hinterher trotzdem fast ins Zweifeln, ob sie überhaupt eingeschaltet war. Teilweise liefert sie schon brauchbare Ergebnisse, aber in dem hier gezeigten Beispiel erkennt man, dass doch einiges an Staub und Kratzern übrig geblieben ist (man muss allerdings hineinzoomen, das Negativ war insgesamt noch recht intakt und ich habe es vorher mit dem Blasebalg abgepustet). Bedenkt man, dass alleine die IR-Korrektur die Scanzeit fast verdoppelt, ist es vermutlich oft sinnvoller, auf die IR-Korrektur zu verzichten und die gesparte Zeit ins Stempeln zu investieren. Vielleicht ist das ja auch nur ein Softwareproblem und wird mit einem zukünftigen Treiber- oder Firmwareupdate behoben, ich fände es schön.
Insgesamt bin ich mit der Bildqualität der Scans aber sehr zufrieden und würde sie tatsächlich in der gleichen Liga wie die anderen genannten Scanner ansiedeln.
Fazit
Ist der Scanner eine empfehlenswerte Investition?
Dem Vorgängermodell, dem Opticfilm 135 (ohne i) wurde ja von der allseits bekannten Filmscanner-Infoseite ja ein eher mageres Zeugnis ausgestellt, angeblich würden sich die Scanergebnisse gerade mal so für facebook eignen.
Dieses Urteil wird dem Gerät, zumindest dem 135i, meiner Meinung nach überhaupt nicht gerecht!
Ich kann diesen Scanner nach meinen ersten Erfahrungen definitiv weiterempfehlen, wenn man ihn mit Vuescan betreibt. Ja, die etwas unzureichende Staub/Kratzerkorrektur ist ein kleiner Wermutstropfen, aber in der Gesamtschau kriegt man hier für ~400 € einen anständig verarbeiteten Allrounder, der sich bei einem Großteil der typischen Scanaufgaben sehr gut schlagen dürfte, vergleichsweise zügig arbeitet und dabei eine ziemlich ordentliche Bildqualität abliefert. Obendrein hat er einen zuverlässig arbeitenden automatischen Filmstreifeneinzug – und bei der Konkurrenz muss man dafür ja mindestens das Doppelte hinlegen. Ob's den Mehrpreis wert wäre, möge ein jeder für sich selbst entscheiden.
Soweit mein kleines Review. Vielleicht ist dem ein oder der anderen ja ein wenig damit geholfen, und wenn jemand Anregungen hat, gerne auch das.
Bleibt gesund und allseits gut Licht
EX THX
nachdem ich hier: https://www.fotocommunity.de/forum/anal ... r---441878 schon mal vom neuen Plustek 135i geschrieben habe, habe ich mir den Scanner dieses Wochenende zugelegt und ein paar erste Tests gemacht.
In diesem Thread möchte ich von meinen Erfahrungen berichten, für alle die es interessiert – und es gibt hier ja auch immer wieder die Frage nach einer Scannerempfehlung. Außerdem sind zu diesem Gerät generell wenig Tests im Netz zu finden, dem will ich hiermit ein bisschen entgegenwirken.
Ich habe bisher einen Farbnegativ- einen chromogenen und einen klassischen SW-Film gescannt. Dia mache ich nicht, hierzu kann ich also nichts beisteuern.
Vorab: Es ist natürlich kein professioneller Produkttest unter Laborbedingungen, sondern ein Erfahrungsbericht aus Sicht eines Anwenders. Gearbeitet habe ich schon mit dem CrystalScan 7200 und RPS 7200 von reflecta und dem Opticfilm 7600 von Plustek, insofern sind diese Scanner mein individueller und subjektiver Vergleichswert.
So, nach der Einleitung und dem Disclaimer hier nun meine Eindrücke:
Verarbeitung
Das Gerät scheint ordentlich verarbeitet. Rundum ist schwarzes, robust wirkendes Plastik, die Knöpfe wackeln nicht großartig hin und her. Interessant finde ich die Verwendung von Magneten statt Federn: Die Staubschutzklappen vorne und hinten werden magnetisch am Platz gehalten, auch die Klappe des Filmhalters wird magnetisch fixiert.
Apropos Filmhalter: Der gefällt mir richtig gut. Zum einen ist der Kunststoff des Halters recht massiv, zum anderen wird das Scharnier in seiner kompletten Länge über einen Metallstab (könnte sogar Edelstahl sein) geführt und über einen weiteren vorne magnetisch gehalten. Die Magnete lagern in kleinen Fächern, die sich an der Unterseite aufschrauben lassen. Das heißt, sollten die Magnete irgendwann mal nachlassen, kann man sie gegen neue austauschen. Das gleiche gilt für das Scharnier, auch dieses lässt sich mit Schrauben lösen und bei Bedarf warten. Das nenne ich mal langlebiges Produktdesign.
Im Gegensatz steht mir beim Opticfilm 7600 die offene Klappe immer irgendwie im Weg und insgesamt ist mir dessen Filmhalter auch etwas zu filigran gearbeitet, besonders am Scharnier. Beim 7600 habe ich ständig Sorge, dass der Halter brechen könnte, wenn ich einmal zu weit aufbiege oder er mir im offenen Zustand runterfällt. Das ist beim Opticfilm 135i deutlich besser gelöst
Fazit: Die Verarbeitung des Gerätes ist ordentlich, die des Filmhalters richtig top.
Handling
Der Scanner ist kompakt und nimmt auf dem Schreibtisch wenig Platz ein. Von den Ausmaßen vergleichbar mit dem Reflecta RPS, aber im Gegensatz zu diesem quaderförmig, das heißt, man kann auf seiner Oberseite auch mal etwas ablegen, einen frisch bestückten Filmhalter zum Beispiel.
Der Filmhalter lässt sich bequem bestücken, die Klappe öffnet nach hinten etwas mehr als 90° und stört dann auch nicht beim Einlegen des Films. Die Positionierung der Negative ist kein großes Problem und die Magnete halten die Klappe bombenfest am Platz.
Der Filmhalter wird von vorne zugeführt und läuft einmal längs durch das Gerät. Ich habe gemerkt, dass das das Arbeiten dann auch nochmal etwas kompakter macht als bei den Geräten von reflecta oder dem Opticfilm 7600. Bei diesen läuft der Film quer zum Gerät und das muss man beim Platzbedarf entsprechend berücksichtigen. Insgesamt nimmt der Opticfilm 135i beim Arbeiten sehr wenig Platz in Anspruch.
Der Einzug und Filmtransport funktioniert bis dato reibungslos. Probleme mit der Positionierung oder einen plötzlichen Versatz zwischen den Negativen hatte ich, ganz im Gegensatz zum reflecta RPS, bisher nicht.
Gescannt habe ich mit der Plustek-eigenen Software und Vuescan, zur Qualität später mehr. Damit Vuescan den Scanner erkennt, muss zunächst die Plusteksoftware installiert sein, diese habe ich mir in der aktuellen Version von der Herstellerseite heruntergeladen, die Installation lief problemfrei.
Etwas tricky ist es, den Serienscan in Vuescan vernünftig zum Laufen zu bringen. Man muss hierzu den Panoramamodus wählen, eine Preview starten, das Panorama in einzelne Bilder croppen (die Automatik von Vuescan macht das schon ganz ordentlich, aber wenn man selbst Hand anlegt, ist das Ergebnis noch mal besser) und dann, ganz wichtig: Vor dem eigentlichen Scan muss man die Preview-Auflösung auf den gleichen Wert setzen wie die Scanauflösung. Hat man also mit 600 DPI die Preview gemacht und will mit 7200 DPI scannen, muss man tatsächlich noch einmal die Previewauflösung auf 7200 DPI stellen, bevor man den Scanbutton drückt.
Fragt mich nicht warum, aber tut man das nicht, oder verwendet man den normalen Batchscan, fährt der Filmhalter nicht in einem Zug durch, sondern zwischen jedem einzelnen Bild wieder zurück in die Ausgangsposition und dann erst zum nächsten Bild. Das erhöht unnötig die Scandauer und den Verschleiß des Motors. Ich hoffe, das wird in einer der zukünftigen Vuescanversionen besser gelöst.
Hat man den Dreh aber einmal raus, ist die Scanvorbereitung eine Sache von wenigen routinierten Handgriffen und Mausklicks.
Insgesamt ist Handling, insbesondere durch den guten Filmhalter und zuverlässigen Transport, aber sehr bequem: Filmhalter bestücken, in den Scanner einführen, Preview starten, cropp kontrollieren, Scanauflösung einstellen, Scanbutton drücken, fertig.
Geschwindigkeit
Zwei Besonderheiten hat der Scanner hier: Zum einen scannt er immer den kompletten Filmhalter, unabhängig davon, mit wie vielen Negativen er bestückt ist. Der Scan eines Viererstreifens dauert also genauso lange wie der eines Sechserstreifens. Das gleiche gilt, wenn man nur einzelne Bilder scannen will.
Zum anderen läuft der IR-Scan für die Staub/Kratzerkorrektur nicht zusammen mit dem Hauptscan, sondern hierfür wird tatsächlich ein zweiter, separater IR-Scan durchgeführt. Die Staub/Kratzerkorrektur führt somit knapp zu einer Verdoppelung der Scanzeit. Ich habe mit Vuescan die folgenden Zeiten gemessen, jeweils für einen kompletten Filmhalter:
- Preview mit 600 DPI: ca. 30 Sekunden
- 7200 DPI mit IR: ca. 17 Minuten
- 7200 DPI ohne IR: ca. 8 Minuten
- 3600 DPI mit IR: ca. 4:30 Minuten
- 3600 DPI ohne IR: ca. 2:30 Minuten
- SW-Film in 6er Streifen, ohne IR: ca. 45 Minuten
- Farbnegativfilm in 4er-Streifen, ohne IR: ca. 1 Stunde
- Farbnegativfilm in 4er Streifen, mit IR: ca. 2 Stunden
Qualität
Kommen wir zum ganz wesentlichen Punkt: Was taugen die Scanergebnisse?
Nun habe ich kein USAF-Testchart und kann zum Thema Auflösungsvermögen keine harten Fakten liefern, aber ich habe versuchsweise ein Bild mit unterschiedlichen Einstellungen gescannt: In Vuescan mit 7200 DPI und 3600 DPI, jeweils ohne IR-Korrektur, in Vuescan mit 3600 DPI und IR-Korrektur, sowie mit Quickscan mit 7200 DPI und IR-Korrektur. Zudem habe ich ein SW-Bild mit 3600 DPI gescannt. Die Bilder habe ich im Original unter folgendem Link deponiert, werde sie aber sicher irgendwann wieder runternehmen, wenn ich in meinem Dropbox Platz brauche:
https://www.dropbox.com/sh/47ipbuciuwtb ... JtbQa?dl=0
Es handelt sich bei der Farbaufnahme um einen 200-ASA-Consumerfilm, die Lichtsituation war diffuses Tageslicht, das Negativ ist ca. 15 Jahre alt. Also eine Standard-Vorlage, wie man sie typischerweise in einer alten Negativsammlung findet. Die SW-Aufnahme stammt von einem Kodak BW400CN, ich habe sie gewählt, weil sie einen relativ hohen Kontrastumfang hat und ich sehen wollte, wie viel Zeichnung der Scanner da noch herausholen kann. Aufgenommen wurden die Bilder mit einer Minolta SRT und einem 50 mm MD-Rokkor.
Mir sind die folgenden Dinge aufgefallen:
Das Ergebnis der Quickscan-Software ist inakzeptabel: Flau, farbstichig und zeichnungsarm. Ich habe zwar nicht erwartet, dass die Bilder mit Quickscan genauso gut werden wie mit Vuescan, aber ein zumindest akzeptables Ergebnis sollte die herstellereigene Software schon liefern. Das hat mich doch ein bisschen erschrocken.
Mit Vuescan ist das Ergebnis dagegen schon out of the box sehr erfreulich. Die Farben sind recht natürlich und haben nur einen minimalen Farbstich, und den habe ich (erkennbar im 3600-DPI-Scan mit IR) mit ein paar kleinen Korrekturen in Vuescan gut wegbekommen. Die Kontraste sind stimmig und das Bild ordentlich durchzeichnet.
Bei der Auflösung habe ich den Eindruck, dass der 7200-DPI-Scan minimal besser auflöst als der 3600-DPI-Scan. Wenn man in das Fahrrad hineinzoomt und eine 200%-Ansicht des 3600-DPI-Scans mit einer 100%-Ansicht des 7200-DPI-Scans vergleicht, kann man sich einreden, dass die Speichen im zweiten etwas feiner aufgelöst sind. Man kann das aber auch für Pixelpeeping oder komplette Einbildung halten. Für die Praxis kann ich jedenfalls sagen, dass dieser wenn überhaupt minimale Qualitätsunterschied nicht den doch erheblichen zeitlichen Mehraufwand eines 7200-DPI-Scans rechtfertigt. Ein Scan mit 3600 DPI reicht mir daher völlig aus.
Im SW-Bild zeigt sich dann, dass der Dichteumfang des Scanners recht beachtlich ist. Obwohl es in der Unterführung sehr dunkel und draußen sehr hell war, kann der Scanner in den hellen, sehr dichten Bereichen es Negativs immer noch Grauwerte differenzieren – zoomt man in den hellen Bereich in der Mitte, kann man die unterschiedlichen kleinen Fließen ausmachen. Die Tiefen saufen etwas ab, aber nach Durchsicht des Originals ist in diesen Bereichen auch gar keine Zeichnung mehr vorhanden. Ansonsten gleichen bei SW meine Erfahrungen denen der Farbscans: Der Scanner liefert mit Vuescan out of the box gute Ergebnisse, angenehme Kontraste und schöne Grauwerte. Mit ein bisschen Korrektur in Vuescan werden die SW-Scans sogar so gut, dass sich die Nachbearbeitung aufs Stempeln beschränkt.
Was mich dagegen etwas enttäuscht hat, ist die Leistung der Staub/Kratzerkorrektur. Diese habe ich in Vuescan auf "heavy" gestellt und kam hinterher trotzdem fast ins Zweifeln, ob sie überhaupt eingeschaltet war. Teilweise liefert sie schon brauchbare Ergebnisse, aber in dem hier gezeigten Beispiel erkennt man, dass doch einiges an Staub und Kratzern übrig geblieben ist (man muss allerdings hineinzoomen, das Negativ war insgesamt noch recht intakt und ich habe es vorher mit dem Blasebalg abgepustet). Bedenkt man, dass alleine die IR-Korrektur die Scanzeit fast verdoppelt, ist es vermutlich oft sinnvoller, auf die IR-Korrektur zu verzichten und die gesparte Zeit ins Stempeln zu investieren. Vielleicht ist das ja auch nur ein Softwareproblem und wird mit einem zukünftigen Treiber- oder Firmwareupdate behoben, ich fände es schön.
Insgesamt bin ich mit der Bildqualität der Scans aber sehr zufrieden und würde sie tatsächlich in der gleichen Liga wie die anderen genannten Scanner ansiedeln.
Fazit
Ist der Scanner eine empfehlenswerte Investition?
Dem Vorgängermodell, dem Opticfilm 135 (ohne i) wurde ja von der allseits bekannten Filmscanner-Infoseite ja ein eher mageres Zeugnis ausgestellt, angeblich würden sich die Scanergebnisse gerade mal so für facebook eignen.
Dieses Urteil wird dem Gerät, zumindest dem 135i, meiner Meinung nach überhaupt nicht gerecht!
Ich kann diesen Scanner nach meinen ersten Erfahrungen definitiv weiterempfehlen, wenn man ihn mit Vuescan betreibt. Ja, die etwas unzureichende Staub/Kratzerkorrektur ist ein kleiner Wermutstropfen, aber in der Gesamtschau kriegt man hier für ~400 € einen anständig verarbeiteten Allrounder, der sich bei einem Großteil der typischen Scanaufgaben sehr gut schlagen dürfte, vergleichsweise zügig arbeitet und dabei eine ziemlich ordentliche Bildqualität abliefert. Obendrein hat er einen zuverlässig arbeitenden automatischen Filmstreifeneinzug – und bei der Konkurrenz muss man dafür ja mindestens das Doppelte hinlegen. Ob's den Mehrpreis wert wäre, möge ein jeder für sich selbst entscheiden.
Soweit mein kleines Review. Vielleicht ist dem ein oder der anderen ja ein wenig damit geholfen, und wenn jemand Anregungen hat, gerne auch das.
Bleibt gesund und allseits gut Licht
EX THX
Kleines Update zur Staub/Kratzerkorrektur:
Ich habe das Bild jetzt nochmal gescannt mit dem Opticfilm 7600 und dem RPS7200, jeweils in 7200 und 3600 DPI. Während der RPS die Kratzer nahezu vollständig wegbekam, war das Ergebnis des Opticfilm 7600 (auch insgesamt) das gleiche wie beim Opticfilm 135i.
Ich kann also sagen, dass die Staub/Kratzerkorrektur beim Opticfilm 135i auf einem ähnlichen Niveau liegt wie beim Opticfilm 7600.
Alle Scanner liefern in 7200 DPI minimal höher aufgelöste Ergebnisse, und der reflecta ist beiden Plusteks leicht überlegen, dessen Scans sind ein bisschen schärfer als die der Plusteks. Aber alle diese Unterschiede sind nur im direkten Vergleich, in der 100%-Ansicht und bei genauem Hinsehen erkennbar, es ist nicht so, dass einem hier gigantische Qualitätsunterschiede sofort ins Auge sprängen.
Ich habe das Bild jetzt nochmal gescannt mit dem Opticfilm 7600 und dem RPS7200, jeweils in 7200 und 3600 DPI. Während der RPS die Kratzer nahezu vollständig wegbekam, war das Ergebnis des Opticfilm 7600 (auch insgesamt) das gleiche wie beim Opticfilm 135i.
Ich kann also sagen, dass die Staub/Kratzerkorrektur beim Opticfilm 135i auf einem ähnlichen Niveau liegt wie beim Opticfilm 7600.
Alle Scanner liefern in 7200 DPI minimal höher aufgelöste Ergebnisse, und der reflecta ist beiden Plusteks leicht überlegen, dessen Scans sind ein bisschen schärfer als die der Plusteks. Aber alle diese Unterschiede sind nur im direkten Vergleich, in der 100%-Ansicht und bei genauem Hinsehen erkennbar, es ist nicht so, dass einem hier gigantische Qualitätsunterschiede sofort ins Auge sprängen.
Da ich den 7600i habe: Die IR-Korrektur ist mit Silverfast, das beim Scanner dabei war, deutlich besser als mit Vuescan. Dafür benötigt Vuescan mit IR und 3600 dpi 1:15 min, Silverfast dagegen 3:15 min (!). Quickscan ist auch beim 7600i untauglich.
Gruß
Albrecht
Gruß
Albrecht
Deine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Scanzeiten kann ich bestätigen, ansonsten liefern bei mir Vuescan und Silverfast mit dem 7600i aber vergleichbare Ergebnisse.
Ein kleines Update zum Auflösungsvermögen (Achtung, jetzt kommt Pixelpeeping).
Ich war neugierieg und habe mir nun doch ein USAF1951-Testchart besorgt, um das optische Auflösungsvermögen meiner Scanner zu bestimmen. Dazu habe ich das Target mit unterschiedlichen Scan-Auflösungen gescannt, dann nach Anleitung dasjenige Element gesucht, bei dem die Linien gerade noch getrennt wurden und die entsprechende DPI-Zahl in der Tabelle abgelesen. Und was soll ich sagen, ich bin positiv überrascht. Die entsprechenden Ausschnitte habe ich hier hochgeladen, wobei natürlich zu bemerken ist, dass bei der JPEG-Konvertierung und dem Hochladen in die FC einiges an Schärfe und Auflösung verloren gegangen ist.
Bei einer eingestellten Auflösung von 7200 DPI konnte der OpticFilm 135i das Elemenet 6.3 noch knapp trennen, sowohl horizontal als auch vertikal. Dies entspricht laut Tabelle einer optischen Auflösung von ca. 4000 DPI.
Bei einer eingestellten Auflösung von 3600 war dann noch das Element 5.5 knapp erkennbar, entsprechend einer optischen Auflösung von ca. 2600 DPI.
USAF1951 Plustek1… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 Plustek1… EX THX 26.11.21 0
Gleiche Werte konnte ich mit dem OpticFilm 7600i erzielen, wobei dieser minimal unschärfer war:
USAF1951 Plustek7… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 Plustek7… EX THX 26.11.21 0
Ich habe inzwischen die Vermutung, dass beide Scanner über ein gleiches oder zumindest sehr ähnliches Scanwerk verfügen, nur dass beim 135i der Filmhalter transportiert und beim 7600i der Spiegel gedreht wird.
Etwas enttäuscht hat mich hingegen as Ergebnis beim reflecta RPS7200. Bei diesem waren bei 7200 DPI das Element 6.1 und bei 3600 DPI das Element 5.5 zu erkennen, entsprechend ca. 3300 und 2600 DPI optischer Auflösung:
USAF1951 RPS7200… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 RPS7200… EX THX 26.11.21 0
In Summe kann ich also sagen, dass bei 3600 DPI Scanauflösung alle drei Scanner in eine ähnliche optische Auflösung zeigen, was ja auch mein erster Eindruck war. Lediglich bei 7200 DPI ist das optische Auflösungsvermögen der Plusteks höher als das des reflectas. Hätte ich nicht gedacht.
Weiter kann ich auch feststellen, dass unter durchschnittlichen Bedingungen belichtete Consumer-Farbnegative mit 200-400 ASA und SW-Filme mit 400 ASA - das Gros der Filme, die ich eben so scanne - offensichrtliche eine Auflösung von <2600 DPI haben müssen. Denn ich sehe bei diesen Aufnahmen selbst beim Reinzoomen kaum bis gar keinen Unterschied zwischen 3600 und 7200 DPI, egal mit welchem Scanner.
Warum der 135 auf der Filmscannerseite so stiefmütterlich bewertet wurde, entzieht sich meinem Verständnis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser so fundamental schlechter ist als der 135i.
Ich werde mit dem Gerät jedenfalls von Tag zu Tag glücklicher.
Ich war neugierieg und habe mir nun doch ein USAF1951-Testchart besorgt, um das optische Auflösungsvermögen meiner Scanner zu bestimmen. Dazu habe ich das Target mit unterschiedlichen Scan-Auflösungen gescannt, dann nach Anleitung dasjenige Element gesucht, bei dem die Linien gerade noch getrennt wurden und die entsprechende DPI-Zahl in der Tabelle abgelesen. Und was soll ich sagen, ich bin positiv überrascht. Die entsprechenden Ausschnitte habe ich hier hochgeladen, wobei natürlich zu bemerken ist, dass bei der JPEG-Konvertierung und dem Hochladen in die FC einiges an Schärfe und Auflösung verloren gegangen ist.
Bei einer eingestellten Auflösung von 7200 DPI konnte der OpticFilm 135i das Elemenet 6.3 noch knapp trennen, sowohl horizontal als auch vertikal. Dies entspricht laut Tabelle einer optischen Auflösung von ca. 4000 DPI.
Bei einer eingestellten Auflösung von 3600 war dann noch das Element 5.5 knapp erkennbar, entsprechend einer optischen Auflösung von ca. 2600 DPI.
USAF1951 Plustek1… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 Plustek1… EX THX 26.11.21 0
Gleiche Werte konnte ich mit dem OpticFilm 7600i erzielen, wobei dieser minimal unschärfer war:
USAF1951 Plustek7… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 Plustek7… EX THX 26.11.21 0
Ich habe inzwischen die Vermutung, dass beide Scanner über ein gleiches oder zumindest sehr ähnliches Scanwerk verfügen, nur dass beim 135i der Filmhalter transportiert und beim 7600i der Spiegel gedreht wird.
Etwas enttäuscht hat mich hingegen as Ergebnis beim reflecta RPS7200. Bei diesem waren bei 7200 DPI das Element 6.1 und bei 3600 DPI das Element 5.5 zu erkennen, entsprechend ca. 3300 und 2600 DPI optischer Auflösung:
USAF1951 RPS7200… EX THX 26.11.21 0
USAF1951 RPS7200… EX THX 26.11.21 0
In Summe kann ich also sagen, dass bei 3600 DPI Scanauflösung alle drei Scanner in eine ähnliche optische Auflösung zeigen, was ja auch mein erster Eindruck war. Lediglich bei 7200 DPI ist das optische Auflösungsvermögen der Plusteks höher als das des reflectas. Hätte ich nicht gedacht.
Weiter kann ich auch feststellen, dass unter durchschnittlichen Bedingungen belichtete Consumer-Farbnegative mit 200-400 ASA und SW-Filme mit 400 ASA - das Gros der Filme, die ich eben so scanne - offensichrtliche eine Auflösung von <2600 DPI haben müssen. Denn ich sehe bei diesen Aufnahmen selbst beim Reinzoomen kaum bis gar keinen Unterschied zwischen 3600 und 7200 DPI, egal mit welchem Scanner.
Warum der 135 auf der Filmscannerseite so stiefmütterlich bewertet wurde, entzieht sich meinem Verständnis. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser so fundamental schlechter ist als der 135i.
Ich werde mit dem Gerät jedenfalls von Tag zu Tag glücklicher.
Das USAF1951-Testchart gibt eine Auflösung in Lp/mm aus, analog der Auflösung eines Filmes. Gängige Filme haben ein Auflösungvermögen von ca. 100 Lp/mm.
Wie willst du da eine Auflösung in ppi/dpi daraus machen? Ppi/dpi ist doch die Auflösung, mit der ein Scanner abtastet und bezieht sich auf Punkte, nicht auf Linien und vor allem nicht auf das Endergebnis.
Gruß
Albrecht
Wie willst du da eine Auflösung in ppi/dpi daraus machen? Ppi/dpi ist doch die Auflösung, mit der ein Scanner abtastet und bezieht sich auf Punkte, nicht auf Linien und vor allem nicht auf das Endergebnis.
Gruß
Albrecht
Hall EX THX,
Dein Test hat mir schon sehr geholfen, danke dafür.
Ich habe erstmals vom 135i in der COLORFOTO gelesen, und da ich immer vor hatte, mir einen Scanner zuzulegen, habe ich mir einen bestellt.
Doch von den ersten Scans mit QuickScan war ich total enttäuscht: farbstichig, zu hell, zu körnig.
Ich wollte ihn schon zurücksenden.
Doch dann habe ich VueScan getestet und mich erstmal mit der Negativ-Scannerei belesen :-)
Die Scans sind wirklich besser, aber es ist immer eine Fummelei, die richtigen Farben zu treffen.
Die unterscheiden sich schon von Bild zu Bild.
Meine Filme waren meist 200er von Porst, Kodak, Fuji, was es eben so gängig zu kaufen gab.
Könntest Du mir denn bitte paar Einstellungen empfehlen? Ich verwende den professionellen Modus.
Vielleicht hast Du da paar Screenshots parat, vor allem bei den Reiter "Filter", "Farbe" und evtl. Quelle und Ergebnis.
Würde mich sehr freuen :-)
Gruß, Storchi
Hier mal ein gescanntes Bild mit QuickScan und Nachbearbeitung:
Steffi... Storchi 28.01.22 66
Auch bi
Dein Test hat mir schon sehr geholfen, danke dafür.
Ich habe erstmals vom 135i in der COLORFOTO gelesen, und da ich immer vor hatte, mir einen Scanner zuzulegen, habe ich mir einen bestellt.
Doch von den ersten Scans mit QuickScan war ich total enttäuscht: farbstichig, zu hell, zu körnig.
Ich wollte ihn schon zurücksenden.
Doch dann habe ich VueScan getestet und mich erstmal mit der Negativ-Scannerei belesen :-)
Die Scans sind wirklich besser, aber es ist immer eine Fummelei, die richtigen Farben zu treffen.
Die unterscheiden sich schon von Bild zu Bild.
Meine Filme waren meist 200er von Porst, Kodak, Fuji, was es eben so gängig zu kaufen gab.
Könntest Du mir denn bitte paar Einstellungen empfehlen? Ich verwende den professionellen Modus.
Vielleicht hast Du da paar Screenshots parat, vor allem bei den Reiter "Filter", "Farbe" und evtl. Quelle und Ergebnis.
Würde mich sehr freuen :-)
Gruß, Storchi
Hier mal ein gescanntes Bild mit QuickScan und Nachbearbeitung:
Steffi... Storchi 28.01.22 66
Auch bi
Hallo Storchi,
freut mich, dass es Dir genutzt hat! Hier ein paar Tips aus meiner bisherigen Erfahrung:
Im Reiter "Filter" setze ich die IR-Korrektur auf heavy und aktiviere im Allgemeinen auch die Optionen "restore fading" und "restore colors", das bringt bei mir gerade bei älteren Negativen oftmals was.
Bei der Farbkorrektur gehe ich eigentlich immer als erstes über den Weißabgleich, mit Vuescan macht man den per Rechtsklick. Anschließend regele ich Helligkeit und Kontrast über die Gradationskurve (kannst Du Dir über Strg+2 einblenden lassen) und falls dann noch Farbkorrekturen nötig sind, schiebe ich im Reiter "Color" die Regler, ich sachma "nach Gefühl hin und her". Das war bei mir anfangs auch ne ziemliche Fummelei, bis ich das gewünschte Ergebnis hatte, aber mit der Zeit bekam ich dann Übung darin, so dass es inzwischen auch recht flott geht.
Helfen tut natürlich ein kalibrierter Monitor, und auch den Scanner habe ich inzwischen mit Vuescan kalibriert, das hat die Farbausgabe nochmal verbessert.
Im Reiter "Output" wähle ich tiff mit 48 bit RGB (16 Bit Gray bei SW) und jpeg mit Qualität 100 (jpeg black/white bei SW), so bekomme ich in einem Rutsch die TIFFs und JPEGs.
Beim Reiter "Input" setze ich inzwischen die Prescan- und Scanauflösung direkt auf 3600 DPI mit 48 bit per pixel. Nach dem Prescan mache ich dann die o.g. Korrekturen und wenn ich anschließend auf "Scan" drücke, werden die Bilder direkt abgespeichert, ohne nochmaligen Sanvorgang.
Das und der zweite Filmhalter, den ich mir inzwischen besorgt habe, sparen mir inzwischen nochmal deutlich Zeit - einen Farbnegativfilm habe ich inzwischen in knapp einer Stunde, einen SW-Film in knapp einer halben Stunde gescannt.
Ich muss aber trotz allem zugestehen, dass Vuescan weniger Möglichkeiten beim Farbmanagement bietet als ein professionelles Bildbearbeitungsprogramm, auch Silverfast bietet da deutlich mehr Möglichkeiten als Vuescan, wenn man sie denn erstmal zu beherrschen gelernt hat.
Willst Du also das Maximum aus dem Bild rausholen, kommst Du um eine anschließende Bearbeitung nicht rum - das ist meiner Erfahrung nach aber bei den anderen Scannern nicht anders.
Mein Anspruch ist da auch eher, dass mir der Scanner ein neutrales, rundum gutes Ergebnis liefert, und diesem Anspruch wird die Kombination aus diesem Scanner und Vuescan mehr als gerecht.
Wenn ich aus ausgewählten Bildern dann noch was rauskitzeln will, kann ich das ja immer noch in Photoshop machen.
Ich hoffe das hilft ein bisschen weiter ;)
freut mich, dass es Dir genutzt hat! Hier ein paar Tips aus meiner bisherigen Erfahrung:
Im Reiter "Filter" setze ich die IR-Korrektur auf heavy und aktiviere im Allgemeinen auch die Optionen "restore fading" und "restore colors", das bringt bei mir gerade bei älteren Negativen oftmals was.
Bei der Farbkorrektur gehe ich eigentlich immer als erstes über den Weißabgleich, mit Vuescan macht man den per Rechtsklick. Anschließend regele ich Helligkeit und Kontrast über die Gradationskurve (kannst Du Dir über Strg+2 einblenden lassen) und falls dann noch Farbkorrekturen nötig sind, schiebe ich im Reiter "Color" die Regler, ich sachma "nach Gefühl hin und her". Das war bei mir anfangs auch ne ziemliche Fummelei, bis ich das gewünschte Ergebnis hatte, aber mit der Zeit bekam ich dann Übung darin, so dass es inzwischen auch recht flott geht.
Helfen tut natürlich ein kalibrierter Monitor, und auch den Scanner habe ich inzwischen mit Vuescan kalibriert, das hat die Farbausgabe nochmal verbessert.
Im Reiter "Output" wähle ich tiff mit 48 bit RGB (16 Bit Gray bei SW) und jpeg mit Qualität 100 (jpeg black/white bei SW), so bekomme ich in einem Rutsch die TIFFs und JPEGs.
Beim Reiter "Input" setze ich inzwischen die Prescan- und Scanauflösung direkt auf 3600 DPI mit 48 bit per pixel. Nach dem Prescan mache ich dann die o.g. Korrekturen und wenn ich anschließend auf "Scan" drücke, werden die Bilder direkt abgespeichert, ohne nochmaligen Sanvorgang.
Das und der zweite Filmhalter, den ich mir inzwischen besorgt habe, sparen mir inzwischen nochmal deutlich Zeit - einen Farbnegativfilm habe ich inzwischen in knapp einer Stunde, einen SW-Film in knapp einer halben Stunde gescannt.
Ich muss aber trotz allem zugestehen, dass Vuescan weniger Möglichkeiten beim Farbmanagement bietet als ein professionelles Bildbearbeitungsprogramm, auch Silverfast bietet da deutlich mehr Möglichkeiten als Vuescan, wenn man sie denn erstmal zu beherrschen gelernt hat.
Willst Du also das Maximum aus dem Bild rausholen, kommst Du um eine anschließende Bearbeitung nicht rum - das ist meiner Erfahrung nach aber bei den anderen Scannern nicht anders.
Mein Anspruch ist da auch eher, dass mir der Scanner ein neutrales, rundum gutes Ergebnis liefert, und diesem Anspruch wird die Kombination aus diesem Scanner und Vuescan mehr als gerecht.
Wenn ich aus ausgewählten Bildern dann noch was rauskitzeln will, kann ich das ja immer noch in Photoshop machen.
Ich hoffe das hilft ein bisschen weiter ;)
Welche Version hast du denn von Vuescan? Die Menüs sind in noch englisch. Normalerweise bekommt man heute bei uns die deutsche Version zu Gesicht. Und wahrscheinlich hat Storchi ebenfalls die deutsche Version.
Gruß
Albrecht
Gruß
Albrecht
Die aktuelle, im Moment ist das 9.7.76
Die Sprache kann man einstellen, ich habe mir irgendwann angewöhnt, sie auf englisch zu lassen, weil ich mit der englischsprachigen Bedienungsanleitung besser zurechtkomme.
Die Sprache kann man einstellen, ich habe mir irgendwann angewöhnt, sie auf englisch zu lassen, weil ich mit der englischsprachigen Bedienungsanleitung besser zurechtkomme.
Danke für die Infos.
Ich probiere das demnächst mal in Ruhe aus.
Und ich habe eine deutsche Version von VueScan, ganz frisch gekauft :-)
Nachbearbeiten tue ich mit Photoshop Elements.
Mit dem Schärfen durch VueScan hat das den Nachteil, dass auch das Korn dann stärker hervortritt, was mich doch etwas gestört hat
Mit dem Weißabgleich und Rechtsklick, das wusste ich auch noch nicht, danke dafür.
Ich denke, ich bin auch von den digitaten Bildern heute verwöhnt wo man fast kein Rauschen mehr sieht.
Also, ich melde mich demnächst hier wieder :-)
Ich probiere das demnächst mal in Ruhe aus.
Und ich habe eine deutsche Version von VueScan, ganz frisch gekauft :-)
Nachbearbeiten tue ich mit Photoshop Elements.
Mit dem Schärfen durch VueScan hat das den Nachteil, dass auch das Korn dann stärker hervortritt, was mich doch etwas gestört hat
Mit dem Weißabgleich und Rechtsklick, das wusste ich auch noch nicht, danke dafür.
Ich denke, ich bin auch von den digitaten Bildern heute verwöhnt wo man fast kein Rauschen mehr sieht.
Also, ich melde mich demnächst hier wieder :-)
Zitat: Storchi 02.02.22, 20:19Zum zitierten BeitragDazu empfehle ich Topaz Denoise AI, beseitigt recht gut das Korn und schärft gleichzeitig etwas nach. Funktioniert auch als Plugin in PSE.
Gruß
Albrecht
Gruß
Albrecht
Wenn man kein Korn sehen möchte, kann man ja auch gleich digital fotografieren. ;)
Agfa APX 400 in Fomadon LQN:
[fc-foto:46022499]
Agfa APX 400 in Fomadon LQN:
[fc-foto:46022499]
Zitat: lenmos 03.02.22, 11:55Zum zitierten BeitragWenn man die Negative scannt, wird das Korn verstärkt, im Gegensatz zu analog entwickelten Bildern. Topaz Denoise AI beispielsweise kann das Korn in individueller Intensität reduzieren. Warum soll man das nicht machen?
Gruß
Albrecht
Gruß
Albrecht